Mär 2011
Kein Jailbreak
27.03.11 Kategorien:Technik+Gadgets
Ich habe jetzt mein iPhone wieder updaten müssen, weil einige Apps, die ich gerne ausprobieren wollte, z.B. WritePad, mindestens iOS 4.2 voraussetzen. Also wieder die Jailbreak-Prozedur. Auch wenn ich inzwischen prinzipiell weiß, wie’s geht, auch wenn die GUI der Programme, die den Jailbreak leisten, inzwischen relativ deppensicher vorgeht: Es bleibt ein ätzender Prozess mit ungeahnten Stolpersteinen.
Diesmal musste ich die iTunes-typische Anfrage beim Apple-Server umleiten, indem ich die zentrale hosts-Datei mithilfe des UNIX-Terminals modifizierte. Und dann ging es noch nicht, sondern erst, als ich die Größe der Boot-Partition auf 1024MB anhob. Tja, dann ging zwar der Jailbreak und ich konnte mein iPhone komplett wiederherstellen, aber das Telefon tat’s nicht! Keine Verbindung zum Mobilnetz, weder Daten noch Telefon, alles nur über wlan. Quasi ein iPod touch im iPhone-Gehäuse - nutzlos für mich. Vermutlich hatte ich wieder irgendwo einen Haken falsch gesetzt. Aber nun, nach inzwischen mehreren Stunden Hantier, riss mir endgültig der Geduldsfaden, und ich klickte einfach in iTunes auf: Aktualisieren.
Wie einfach ging das dann: Das iPhone ein halbe Stunde lang am USB-Kabel lassen, den Rest regelt das Ding von selbst. Am Ende habe ich ein perfekt funktionierendes Gerät mit iOS 4.3.
Eigentlich ist es ja nur für ein einziges Programm, dass ich mir die Jailbreak-Tortur noch antat: LockCalendar. Aber dieses Programm vermisse ich nun umso mehr. Denn mehrmals am Tag habe ich das immer genutzt: Ein kurzer Druck auf den Powertaster, ein kurzer Blick auf das Display, und ich weiß, was jetzt ansteht und wo ich hinmuss. Und vor allem will mir überhaupt nicht einleuchten, warum Apple ein solch simples, trotzdem sehr effizientes und durchaus auch einfach zu benutzendes Programm nicht in die eigene iOS-Funktionalität einbaut. Vielleicht werde ich doch wieder schwach werden, wenn mit iOS 4.3 auch ein ein Jailbreak wieder möglich wird. In der Zwischenzeit sieht mein Bildschirm leider sehr traurig aus:
UPDATE: Weder mit Pwnage noch mit redSn0w hatte es geklappt - aber weil es noch ein letztes Häkchen gab, das ich noch nicht getestet hatte, stellte ich einen allerletzten Versuch an: Im Pwnage-Tool die Option ‚Iphone aktivieren‘ abschalten. Und siehe da: das war’s. Jetzt habe ich ein gejailbreaktes, voll funktionstüchtiges iPhone mit iOS 4.3.1 incl. meinen geliebten LockCalendar.
Bittebitte, Apple, kauft endlich diese verdammte Firma oder gebt sonstwie dem User seinen ‚Entriegeln‘-Bildschirm frei! Für alles andere braucht’s nämlich keinen Jailbreak.
Diesmal musste ich die iTunes-typische Anfrage beim Apple-Server umleiten, indem ich die zentrale hosts-Datei mithilfe des UNIX-Terminals modifizierte. Und dann ging es noch nicht, sondern erst, als ich die Größe der Boot-Partition auf 1024MB anhob. Tja, dann ging zwar der Jailbreak und ich konnte mein iPhone komplett wiederherstellen, aber das Telefon tat’s nicht! Keine Verbindung zum Mobilnetz, weder Daten noch Telefon, alles nur über wlan. Quasi ein iPod touch im iPhone-Gehäuse - nutzlos für mich. Vermutlich hatte ich wieder irgendwo einen Haken falsch gesetzt. Aber nun, nach inzwischen mehreren Stunden Hantier, riss mir endgültig der Geduldsfaden, und ich klickte einfach in iTunes auf: Aktualisieren.
Wie einfach ging das dann: Das iPhone ein halbe Stunde lang am USB-Kabel lassen, den Rest regelt das Ding von selbst. Am Ende habe ich ein perfekt funktionierendes Gerät mit iOS 4.3.
Eigentlich ist es ja nur für ein einziges Programm, dass ich mir die Jailbreak-Tortur noch antat: LockCalendar. Aber dieses Programm vermisse ich nun umso mehr. Denn mehrmals am Tag habe ich das immer genutzt: Ein kurzer Druck auf den Powertaster, ein kurzer Blick auf das Display, und ich weiß, was jetzt ansteht und wo ich hinmuss. Und vor allem will mir überhaupt nicht einleuchten, warum Apple ein solch simples, trotzdem sehr effizientes und durchaus auch einfach zu benutzendes Programm nicht in die eigene iOS-Funktionalität einbaut. Vielleicht werde ich doch wieder schwach werden, wenn mit iOS 4.3 auch ein ein Jailbreak wieder möglich wird. In der Zwischenzeit sieht mein Bildschirm leider sehr traurig aus:
UPDATE: Weder mit Pwnage noch mit redSn0w hatte es geklappt - aber weil es noch ein letztes Häkchen gab, das ich noch nicht getestet hatte, stellte ich einen allerletzten Versuch an: Im Pwnage-Tool die Option ‚Iphone aktivieren‘ abschalten. Und siehe da: das war’s. Jetzt habe ich ein gejailbreaktes, voll funktionstüchtiges iPhone mit iOS 4.3.1 incl. meinen geliebten LockCalendar.
Bittebitte, Apple, kauft endlich diese verdammte Firma oder gebt sonstwie dem User seinen ‚Entriegeln‘-Bildschirm frei! Für alles andere braucht’s nämlich keinen Jailbreak.
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Taschenmesser
26.03.11 Kategorien:Technik+Gadgets
Ich habe im letzten Sommer mein Taschenmesser verloren, und zwar auf ziemlich spektakuläre Weise: Es muss beim Looping auf der Bluefire-Achterbahn im Europapark passiert sein. Sehr ärgerlich, dass der ansonsten wunderschöne Tag in Rust dadurch einen Schatten bekam.
Richtig trübe wurde es aber, als ich feststellen musste, dass kein Ersatz zu bekommen war. Victorinox hatte die Produktion des Modells ‚Time Keeper‘ eingestellt. Kann ich gar nicht verstehen, denn es ist ein großartiges Ding. Zumindest für mich war die Kombination eines sehr kleinen, aufs Nötigste reduzierten Messers mit einer Analoguhr ideal.
Aber kein Händler konnte das Messer besorgen, selbst online war es in ganz Europa nicht zu bekommen. Daher kaufte ich mir notgedrungen das Compact, quasi ein Time Keeper ohne Uhr. Dennoch gab ich immer wieder den Begriff ‚Victorinox Time Keeper‘ bei Google und eBay ein, wenn auch ohne große Hoffnung.
Und dann plötzlich gleich zwei Funde auf einmal: Ein Amazon-Händler bot das Modell in rot an, sogar unter dem regulären Listenpreis. Das andere Angebot war noch verlockender: ein Time Keeper in schwarz, finde ich viel eleganter. Allerdings war das eine eBay-Auktion.
Ich sicherte mir also gleich das rote Messer, denn was man hat, das hat man. Und dann war mein Gebot auf das schwarze auch noch erfolgreich, ein kleines Eckchen teurer, quasi ein Sammlerpreis.
Erst hatte ich eins, dann keins, jetzt zwei. Noch kann ich ein paar Tage überlegen, ob ich das rote als Ersatz behalte oder zurückschicke.
Kurswahlen
25.03.11 Kategorien:Schule
WIr haben unsere Kurswahlen jetzt rum - sehr früh im Jahr. Aber das ist nicht das Bloggenswerte daran, sondern mein persönlicher Stolz: Zusammen mit dem Netwerkadmin haben wir ein win-win-win-win-Verfahren installiert.
Die ersten Gewinner waren die Schüler. Denn sie bekamen sofort nach der Informationsveranstaltung über das Kursangebot eine Winprosa-Version auf die Homepage gestellt, in das genau unser Kursangebot an der Schule schon eingebaut war, dazu eine kurze Bedienungsanleitung. Das Angebot wurde rege genutzt, weil viele die Chance schätzten, verschiedene Kurskombination zu Hause in Ruhe auszuprobieren.
Die zweite Win-Situation, diesmal zu Gunsten der Oberstufenberater, folgt daraus: DIe Schüler waren bei ihren Nachfragen, ob diese oder jene Wahl möglich oder für sie besser sei, wesentlich gründlicher vorbereitet als in den Jahren zuvor.
Aber das galt nicht nur in Bezug auf den Oberstufen-Leitfaden, sondern auch in rein technischer Hinsicht. DIe eigentliche Kurswahl im Computerraum fand auf derselben Software statt, die die Schüler nun schon kannten. Die Sache lief daher sehr problemlos durch, nach guten 30 Minuten waren alle Probleme in der Klasse geklärt, alle Wahlen getroffen, alle Bögen zum Unterschreiben ausgedruckt. Letztes Jahr waren wir nur knapp mit einer sehr chaotischen Schulstunde pro Gruppe ausgekommen.
Und dann folgte gleich noch der vierte Gewinn: Zum ersten Mal war das nun so eingerichtet, dass wir die von den Schülern eingetippten Kurswahldaten völlig problemlos in unsere eigentliche Datenbank importieren und gleich auswerten konnten. Eine halbe Stunde nach der letzten Wahlveranstaltung hatten die Schulleiter schon die Zahlen auf dem Tisch.
Die ersten Gewinner waren die Schüler. Denn sie bekamen sofort nach der Informationsveranstaltung über das Kursangebot eine Winprosa-Version auf die Homepage gestellt, in das genau unser Kursangebot an der Schule schon eingebaut war, dazu eine kurze Bedienungsanleitung. Das Angebot wurde rege genutzt, weil viele die Chance schätzten, verschiedene Kurskombination zu Hause in Ruhe auszuprobieren.
Die zweite Win-Situation, diesmal zu Gunsten der Oberstufenberater, folgt daraus: DIe Schüler waren bei ihren Nachfragen, ob diese oder jene Wahl möglich oder für sie besser sei, wesentlich gründlicher vorbereitet als in den Jahren zuvor.
Aber das galt nicht nur in Bezug auf den Oberstufen-Leitfaden, sondern auch in rein technischer Hinsicht. DIe eigentliche Kurswahl im Computerraum fand auf derselben Software statt, die die Schüler nun schon kannten. Die Sache lief daher sehr problemlos durch, nach guten 30 Minuten waren alle Probleme in der Klasse geklärt, alle Wahlen getroffen, alle Bögen zum Unterschreiben ausgedruckt. Letztes Jahr waren wir nur knapp mit einer sehr chaotischen Schulstunde pro Gruppe ausgekommen.
Und dann folgte gleich noch der vierte Gewinn: Zum ersten Mal war das nun so eingerichtet, dass wir die von den Schülern eingetippten Kurswahldaten völlig problemlos in unsere eigentliche Datenbank importieren und gleich auswerten konnten. Eine halbe Stunde nach der letzten Wahlveranstaltung hatten die Schulleiter schon die Zahlen auf dem Tisch.
Landtagswahl
24.03.11 Kategorien:Schulpolitik
Nach vielen Recherchen und Diskussionen ist meine Entscheidung nicht leichter, aber klarer geworden. Es bleibt dabei: Keiner Partei kann ich guten Gewissens meine Stimme geben. Also habe ich nur zwei Möglichkeiten: Ich kann die Stimme wegwerfen und nicht wählen bzw. eine kleine Partei wie die Piraten. Oder aber ich wähle ein Thema, das für meine Stimme den Ausschlag gibt.
Die Umweltpolitik ist mir sehr wichtig. Aber meine These ist: Das, was ich diesbezüglich immer schon will, wird jetzt langsam common sense: Wir brauchen eine nachhaltige Energiewirtschaft und müssen die Atomkraft abschaffen. Ob Herr Mappus jetzt wirklich grundlegend oder nur wahlkampftechnisch diese Ansicht vertritt, ist eigentlich sogar egal. Denn die Atomkraft hat in Deutschland keine Chance mehr, egal was die BW-CDU jetzt sagt. Diese Bewegung muss ich mit meiner Stimme nicht unterstützen, das läuft auch so.
In der Bildungspolitik sieht das anders aus. Da habe ich das Gefühl, dass vielen dieses Thema egal ist - oder dass sie ungute Schlüsse ziehen, weil sie als nur indirekt Betroffene weniger als ich bedenken, was die Folge ist.
Dabei finde ich die Frage gar nicht entscheidend, ob das dreigliedrige Schulsystem oder die Gesamtschule besser ist. Aber selbst wer das Gesamtschulsystem favorisiert (was ich nicht tue), muss sich fragen lassen: Ist das System wirklich so haushoch überlegen, dass es einen komplette Revolution rechtfertigt?
Was wir in der Schule viel mehr brauchen als eine riesige Systemdiskussion, ist das eine: Ruhe! Ruhe, um endlich mal gründlich arbeiten zu können und die Schule, die wir haben, weiter zu entwickeln. Wir haben in den paar Jahren seit meinem Referendariat schon mehrere grundlegende Wechsel gehabt, die noch gar nicht zu Ende gedacht sind. Alleine die Streichung eines ganzen Schuljahres und die Verwandlung von der Halbtags- zur Ganztagsschule sind zwar schon vollzogen, aber noch nicht wirklich gut gemacht. Da ist noch so viel zu tun - und nun soll die Umorganisation zur 6jährigen Grundschule oder gar zur 10jährigen Gemeinschaftsschule ernsthaft Probleme lösen? Es werden nur neue geschaffen, das ist meine Überzeugung. Ach würde ich doch in Rheinland-Pfalz wählen können, denn dort wird genau diese Strategie schon seit langem erfolgreich verfolgt: ruhiger Wandel statt hektischem Wechsel. Und dabei gehört Doris Ahnen der SPD an...
Diese Position ist aber vermutlich nur für wenige Menschen wahlentscheidend, daher ist meine Stimme hier gefordert. Ich bin mir sehr sicher, dass ich Bauchschmerzen haben werde, wenn ich am Sonntag aus der Wahlkabine komme und daran denke, wem ich gerade meine Stimme gegeben habe. Aber falls in ein paar Jahren mein Job als Gymnasiallehrer, den ich sehr liebe und voller Überzeugung ausübe, abgeschafft würde, möchte ich mir nicht vorwerfen müssen, selbst dazu beigetragen zu haben.
Die Umweltpolitik ist mir sehr wichtig. Aber meine These ist: Das, was ich diesbezüglich immer schon will, wird jetzt langsam common sense: Wir brauchen eine nachhaltige Energiewirtschaft und müssen die Atomkraft abschaffen. Ob Herr Mappus jetzt wirklich grundlegend oder nur wahlkampftechnisch diese Ansicht vertritt, ist eigentlich sogar egal. Denn die Atomkraft hat in Deutschland keine Chance mehr, egal was die BW-CDU jetzt sagt. Diese Bewegung muss ich mit meiner Stimme nicht unterstützen, das läuft auch so.
In der Bildungspolitik sieht das anders aus. Da habe ich das Gefühl, dass vielen dieses Thema egal ist - oder dass sie ungute Schlüsse ziehen, weil sie als nur indirekt Betroffene weniger als ich bedenken, was die Folge ist.
Dabei finde ich die Frage gar nicht entscheidend, ob das dreigliedrige Schulsystem oder die Gesamtschule besser ist. Aber selbst wer das Gesamtschulsystem favorisiert (was ich nicht tue), muss sich fragen lassen: Ist das System wirklich so haushoch überlegen, dass es einen komplette Revolution rechtfertigt?
Was wir in der Schule viel mehr brauchen als eine riesige Systemdiskussion, ist das eine: Ruhe! Ruhe, um endlich mal gründlich arbeiten zu können und die Schule, die wir haben, weiter zu entwickeln. Wir haben in den paar Jahren seit meinem Referendariat schon mehrere grundlegende Wechsel gehabt, die noch gar nicht zu Ende gedacht sind. Alleine die Streichung eines ganzen Schuljahres und die Verwandlung von der Halbtags- zur Ganztagsschule sind zwar schon vollzogen, aber noch nicht wirklich gut gemacht. Da ist noch so viel zu tun - und nun soll die Umorganisation zur 6jährigen Grundschule oder gar zur 10jährigen Gemeinschaftsschule ernsthaft Probleme lösen? Es werden nur neue geschaffen, das ist meine Überzeugung. Ach würde ich doch in Rheinland-Pfalz wählen können, denn dort wird genau diese Strategie schon seit langem erfolgreich verfolgt: ruhiger Wandel statt hektischem Wechsel. Und dabei gehört Doris Ahnen der SPD an...
Diese Position ist aber vermutlich nur für wenige Menschen wahlentscheidend, daher ist meine Stimme hier gefordert. Ich bin mir sehr sicher, dass ich Bauchschmerzen haben werde, wenn ich am Sonntag aus der Wahlkabine komme und daran denke, wem ich gerade meine Stimme gegeben habe. Aber falls in ein paar Jahren mein Job als Gymnasiallehrer, den ich sehr liebe und voller Überzeugung ausübe, abgeschafft würde, möchte ich mir nicht vorwerfen müssen, selbst dazu beigetragen zu haben.
Yirgacheffe
16.03.11 Kategorien:Schule
An unserer Schule gibt es seit einigen Jahren ein Besuchsprogramm in Ätiopien. Gerade kehrt die diesjährige Delegation zurück. Ein paar meiner Schüler haben an mich und meine Vorliebe für Kaffee gedacht: Sie brachten mir vom Markt aus Addis, aus dem Land des Kaffees, ein Pfund mit. Auch wenn der Kaffee leider schon gemahlen ist (offensichtlich gibt es dort eigentlich nur rohe Bohnen, weil die Ätiopier immer ganz frisch vor dem Aufbrühen in der Pfanne rösten), und auch wenn er nicht ganz fachmännisch luftdicht verschlossen war, kommt doch die typische, fruchtige Yirgacheffe-Note durch, wenn man ihn in der French Press aufbrüht.
Ich habe mich sehr über die Geste gefreut (und die Jungs haben es auch ins Blog geschafft, falls das ein Teil der Motivation gewesen sein sollte ).
Fukushima
16.03.11 Kategorien:Allgemeines
Wie wohl alle verfolge ich die Nachrichten aus Japan ganz genau.
Ich fühle mich erinnert die Zeit der Anti-Wackersdorf-Bewegung aus meiner Jugend. Damals wurde von der Atomlobby immer das Argument gebracht: Ein großer Unfall ist äußerst unwahrscheinlich - etwa ein Unfall auf [hier eine horrend hohe Zahl einsetzen, ich habe etwas von 10.000 oder gar 20.000 im Kopf] Jahre. Genauer als diese horrende Zahl erinnere ich mich an das beste Gegenargument: Wenn man diese Anzahl von Jahren umrechnet auf die Gesamtzahl aller Atomkraftwerke auf der ganzen Welt, dann kommt man auf einen großen Unfall etwa alle 20 Jahre. Dass zwischen Tschernobyl und Fukushima nun sogar 25 Jahre lagen, kann als Rundungsfehler durchgehen...
In Deutschland sind die Reaktionen wohl nur in engem Zusammenhang mit den anstehenden Landtagswahlen zu sehen. Wie glaubwürdig ist es, dass Stefan Mappus sich binnen kürzester Zeit vom Atom-Saulus zum Antiatom-Paulus gewandelt hat?
Auch ich werde meine Gedanken zur Landtagswahl noch einmal überprüfen. Es gibt vielleicht doch erheblich wichtigere Themen als die Schulpolitik.
Ich fühle mich erinnert die Zeit der Anti-Wackersdorf-Bewegung aus meiner Jugend. Damals wurde von der Atomlobby immer das Argument gebracht: Ein großer Unfall ist äußerst unwahrscheinlich - etwa ein Unfall auf [hier eine horrend hohe Zahl einsetzen, ich habe etwas von 10.000 oder gar 20.000 im Kopf] Jahre. Genauer als diese horrende Zahl erinnere ich mich an das beste Gegenargument: Wenn man diese Anzahl von Jahren umrechnet auf die Gesamtzahl aller Atomkraftwerke auf der ganzen Welt, dann kommt man auf einen großen Unfall etwa alle 20 Jahre. Dass zwischen Tschernobyl und Fukushima nun sogar 25 Jahre lagen, kann als Rundungsfehler durchgehen...
In Deutschland sind die Reaktionen wohl nur in engem Zusammenhang mit den anstehenden Landtagswahlen zu sehen. Wie glaubwürdig ist es, dass Stefan Mappus sich binnen kürzester Zeit vom Atom-Saulus zum Antiatom-Paulus gewandelt hat?
Auch ich werde meine Gedanken zur Landtagswahl noch einmal überprüfen. Es gibt vielleicht doch erheblich wichtigere Themen als die Schulpolitik.
Kaffee-Basteleien II
10.03.11 Kategorien:Kaffee
Zugegeben, dieses Ding könnte man schöner basteln. Wenn ich eine gute Drehbank und Fräse hätte und nicht nur meinen Dremel, würde ich das aus hübschem schwarzen Moosgummi fräsen und für teuer Geld als Edel-Kaffee-Zubehör verkaufen. Denn das ist der perfekte Bodenlos-Adapter für die Mahlkönig Vario!
Mit einem normalen Siebträger funktioniert die Mühle ja gut, denn die Gabel hält den Träger an der Auslauftülle fest. Aber der bodenlose Siebträger findet keinen Halt und muss immer mit der Hand festgehalten werden. Das ist nervig, und daher habe ich mir dieses Ding gebastelt:
Jetzt sitzen alle Siebträger fest in der Mühle - auch die normalen passen rein, denn oben herum haben die Dinger ja dieselbe Form.
Gilt diese Veröffentlichung auf meiner Homepage eigentlich als Beweis für den Gebrauchsmusterschutz? Nur für den Fall, dass so ein trickreicher Kaffeeschnickschnackhersteller das Design klaut: Ich hab’s erfunden.
Kaffee-Basteileien I
10.03.11 Kategorien:Kaffee
In diese 3/8“-Nuss habe ich einen abgesägten 8mm-Sechskant eingeklebt. Normalerweise würde man damit vielleicht 8mm-Imbusschrauben mit einer 3/8“-Ratsche drehen wollen. Aber hier läuft es umgekehrt:
Der Akkuschrauber treibt damit den Vierkant meiner Handmühle an. Durch den Motorantrieb wird daraus nämlich eine preiswerte, aber hervorragende Probiermühle. Die hat nämlich eine super Eigenschaft: Null Totraum. Was als abgewogene Bohnen oben reinkommt, geht zu 100% als Kaffeemehl unten wieder raus. Dadurch lassen sich gut kleine Portionen eines Probierkaffees verkosten.
Einige Leute bauen aus diesem Grund sogar ihre alten Handmühlen komplett um. Aber das Prinzip wird eigentlich nur von einer Mühle perfekt umgesetzt:
Das ist die Versalab M3, die ultimative Konstruktion des genialen Tüftlers John Bicht (hier ein lesenswertes Interview). Durch eine Schiebemechanik werden die Bohnen aus dem Hopper gezogen. Die Portionierung erfolgt durch verschieden große Einsätze in dem runden Loch des Schiebers. Die Bohnen rutschen über die Schütte in den offenen Trichter und werden restlos in den Siebträger hinein gemahlen. Man kann aber auch, und das ist einzigartig, eine Einzelportion von anderem Kaffee von Hand in den Mühltrichter geben. Der Siebträgerhalter hat eine Feder, die den Siebträger fest anpresst - kein Kaffeemehl fliegt rum.
Zum Glück ist diese Mühle so sauteuer: Selbst die Basisversion kostet 1700$, der Siebträgerhalter alleine schon mal 178$. Der Hopper schlägt mit 375$ zu Buche, und da sind die Dosiereinsätze noch gar nicht dabei. Hinzu kommen noch Versand und Zoll, denn einen europäischen Importeur gibt es nicht. Ich denke aber sogar, dass dieser Preis in Ordnung ist, denn die Mühle wird nur in Einzelfertigung auf Bestellung gebaut, alle Teile von Hand an der Drehbank gefertigt. Und das Ergebnis in der Tasse ist perfekt: Alle, die die Mühle schon ausprobieren könnten, sind vom Mahlergebnis restlos überzeugt.
‚Zum Glück so teuer‘ sage ich aber trotzdem, denn wenn sie nur die Hälfte kosten würde, wäre die Anschaffung immer noch völlig übertrieben. Aber ich würde vielleicht schwach werden...
Nein, dann doch lieber meine billige Akkuschrauber-Sözen-Konstruktion.
Heli-Flotte
07.03.11 Kategorien:RC-Heli
Meine kleine Hubschrauberflotte hat sich doch sehr schnell vergrößert: Zum Blade mCX gesellte sich schnell ein 120SR. Denn ich wollte, nachdem ich den Koaxialheli im Griff hatte, gerne einen wesentlich agileren Single-Rotor-Hubschrauber ausprobieren. Aber der 102er erwies sich schnell als zu groß, um ihn als Anfänger im Wohnzimmer zu beherrschen. Daher machte ich mich auf die Suche nach einem gebrauchten mSR (der kleine blaue), denn der hat die gleiche Technik wie der 120er, aber Größe, Gewicht und Robustheit vom mCX.
Als beste Investition stellte sich aber die Funke (so der Insiderslang) DX6i heraus. Ich hätte nicht gedacht, wie wichtig das ist. Aber die Flugmodelle und die Fernsteuerung muss man als Einheit betrachten. Und wenn die Einstellungen, z.B. zum Verhalten des Gasknüppels und der Zumischung von Roll- oder Nick-Steuerung beim Gasgeben, die man an diesem kleinen Fernsteuerungscomputer programmieren kann, optimal sind, hat man ein wesentlich besseres Gefühl in den Fingern als mit der Standard-Funke, die im RTF-Paket ( = ‚ready to fly‘ ) mitgeliefert wird.
Bei dieser Ausstattung soll es aber erst mal bleiben: Mit dem mCX und dem mSR trainiere ich den Hindernisparcours im Wohnzimmer: unterm Tisch durch, zwischen den Stuhlbeinen entlang und wieder hoch um die Esszimmerlampe herum. Ab und zu bei Nullwind hacke ich den 120SR über die Drachenwiese. Mir macht das Helifliegen Spaß, aber nicht Spaß genug, um mir die nächste Klasse der 450er-CP-Helis zu finanzieren. Die doch allfällig nötigen Ersatzteile für meine Stubenfliegen sind, finde ich, teuer genug.
Spielzeug
06.03.11 Kategorien:Kaffee
Eine sehr nett geschriebene Kolumne im Stern beschreibt eine Kaffeemaschine als Jungs-Hobby von Männern. Ich kann mich hier gut wiederfinden:
UPDATE: Der Fehler ist gefunden, aber noch nicht behoben. Es liegt an dem Zwischenkabel, das ich für die Zeitschaltuhr-Lösung eingebaut habe. Beim Zusammenklipsen eines der Stecker muss ich wohl einen Kontakt verdorben haben, sodass der jetzt, vermutlich in Verbindung mit besonderen Temperaturkonstellationen, das Signal nicht sauber durchlässt. Ersatzteile sind bestellt.
[...] Ich schenke nun ständig sorgsam entkalktes Wasser nach. Ich spüle Brühköpfe aus und putze die milchsäurebakteriell fragwürdige Schaumdüse. Man kann das fast schon ein Hobby nennen. Aber ich bekomme auch etwas dafür. Nach zwei doppelten Espressi aus meinem Tamagotchi fühle ich mich wie Jan Ullrich mit Blutdoping. Aaaaaahh! Auf zur Bergetappe!
Meine Vivaldi geriert sich wieder als Diva: z.Z. versagen die beiden Bezugstasten unvorhersehbar und unreproduzierbar ihren Dienst. Sie tun ganz einfach nichts, und beim nächsten Mal ist alles wieder, wie’s sein soll. Ich weiß noch nicht genau, woran das liegt und was man tun kann.UPDATE: Der Fehler ist gefunden, aber noch nicht behoben. Es liegt an dem Zwischenkabel, das ich für die Zeitschaltuhr-Lösung eingebaut habe. Beim Zusammenklipsen eines der Stecker muss ich wohl einen Kontakt verdorben haben, sodass der jetzt, vermutlich in Verbindung mit besonderen Temperaturkonstellationen, das Signal nicht sauber durchlässt. Ersatzteile sind bestellt.
Wahl-O-Mat
06.03.11 Kategorien:Schulpolitik
Die baden-württembergische Landtagswahl macht mich ratlos. Noch war ich so unsicher, wem ich meine Stimme geben soll.
Ungeduldig erwartete ich den Start des Wahl-O-Maten Ende Februar, um mal die Programme der Parteien abzuklopfen. Aber die 38 Fragen haben dann nicht wirklich zu Klarheit geführt. Das hatte ich fast erwartet, aber das Ergebnis fand ich dann doch sehr überraschend:
Ich bin ja schon froh, dass die NPD, die ich rein zu Kontrollzwecken ausgewählt hatte, doch ein bissel abgeschlagen landete. Aber die Grünen nur knapp davor? Und überhaupt: Fast alle doch wirklich gleichauf.
Es bieten sich zwei Erklärungsmöglichkeiten an:
1. Die Programme der Parteien sind austauschbar. Also ist das Ergebnis im Wahl-O-Mat so egal (= gleich), wie das Kreuz auf dem Wahlzettel egal wäre. Würde ins Bild der letzten 20 Jahre passen, dass die Parteien in die Mitte drängen. Ich meine mich tatsächlich zu erinnern, dass in den 70ern und 80ern die Diskussionen zwischen dem linken und dem rechten Lager erbitterter waren als heute. Welche großen Unterschiede gibt es dagegen zwischen der Kanzlerschaft Schröders und der Merkels? Es gibt sicher welche, aber gravierend sind sie nicht.
Ich tendiere aber trotzdem eher zu einer zweiten Theorie:
2. Meine Ansichten passen zu keiner Partei alleine. Wenn ich die Anti-Atompolitik der Grünen unterstützen möchte, so bin ich doch mit deren Schulpolitik überhaupt nicht einverstanden. Als Innenminister stelle ich mir dann vielleicht sogar einen FDP-Menschen vor.
Das ist ein übles Dilemma: Wähle ich die Grünen, so stimme ich damit für die Abschaffung des Gymnasiums. Aber auch wenn unser Schulsystem verbessert werden muss - ein kompletter, ideologisch motivierter Umsturz bringt eher neue Probleme als die Lösung der alten.
Wähle ich die CDU, die offensichtlich als einzige nicht das schulpolitische Heil in einem Systemwechsel sucht, so wird Herr Mappus das gewiss als Votum für Stuttgart21 werten.
Die SPD stand bisher sogar für beides: Gesamtschule UND Stuttgart21. Außerdem hat sie vermutlich sowieso BaWü von vornherein verloren gegeben. Sonst hätte sich doch bestimmt ein Spitzenkandidat gefunden, den der Wähler nicht spontan für einen Hinterbänkler hält - so ist es mir zumindest beim ersten Anblick eines SPD-Plakats mit Nils Schmid (NIls Wer?) gegangen.
Also was nun tun? Nichtwählen ist keine Option, weil mir das Wahlrecht zu wertvoll ist. Ob ich doch noch Protestwähler werde, also für eine Partei stimme, gerade weil ich weiß, dass diese die 5% nicht erreicht?
Meine Lehre aus Stuttgart21: Nie vorher ist mir so deutlich aufgefallen, dass das Kreuz alle vier Jahre nicht reicht, sondern dass wir mehr direkte Demokratie in Einzelfragen brauchen.
Ungeduldig erwartete ich den Start des Wahl-O-Maten Ende Februar, um mal die Programme der Parteien abzuklopfen. Aber die 38 Fragen haben dann nicht wirklich zu Klarheit geführt. Das hatte ich fast erwartet, aber das Ergebnis fand ich dann doch sehr überraschend:
Ich bin ja schon froh, dass die NPD, die ich rein zu Kontrollzwecken ausgewählt hatte, doch ein bissel abgeschlagen landete. Aber die Grünen nur knapp davor? Und überhaupt: Fast alle doch wirklich gleichauf.
Es bieten sich zwei Erklärungsmöglichkeiten an:
1. Die Programme der Parteien sind austauschbar. Also ist das Ergebnis im Wahl-O-Mat so egal (= gleich), wie das Kreuz auf dem Wahlzettel egal wäre. Würde ins Bild der letzten 20 Jahre passen, dass die Parteien in die Mitte drängen. Ich meine mich tatsächlich zu erinnern, dass in den 70ern und 80ern die Diskussionen zwischen dem linken und dem rechten Lager erbitterter waren als heute. Welche großen Unterschiede gibt es dagegen zwischen der Kanzlerschaft Schröders und der Merkels? Es gibt sicher welche, aber gravierend sind sie nicht.
Ich tendiere aber trotzdem eher zu einer zweiten Theorie:
2. Meine Ansichten passen zu keiner Partei alleine. Wenn ich die Anti-Atompolitik der Grünen unterstützen möchte, so bin ich doch mit deren Schulpolitik überhaupt nicht einverstanden. Als Innenminister stelle ich mir dann vielleicht sogar einen FDP-Menschen vor.
Das ist ein übles Dilemma: Wähle ich die Grünen, so stimme ich damit für die Abschaffung des Gymnasiums. Aber auch wenn unser Schulsystem verbessert werden muss - ein kompletter, ideologisch motivierter Umsturz bringt eher neue Probleme als die Lösung der alten.
Wähle ich die CDU, die offensichtlich als einzige nicht das schulpolitische Heil in einem Systemwechsel sucht, so wird Herr Mappus das gewiss als Votum für Stuttgart21 werten.
Die SPD stand bisher sogar für beides: Gesamtschule UND Stuttgart21. Außerdem hat sie vermutlich sowieso BaWü von vornherein verloren gegeben. Sonst hätte sich doch bestimmt ein Spitzenkandidat gefunden, den der Wähler nicht spontan für einen Hinterbänkler hält - so ist es mir zumindest beim ersten Anblick eines SPD-Plakats mit Nils Schmid (NIls Wer?) gegangen.
Also was nun tun? Nichtwählen ist keine Option, weil mir das Wahlrecht zu wertvoll ist. Ob ich doch noch Protestwähler werde, also für eine Partei stimme, gerade weil ich weiß, dass diese die 5% nicht erreicht?
Meine Lehre aus Stuttgart21: Nie vorher ist mir so deutlich aufgefallen, dass das Kreuz alle vier Jahre nicht reicht, sondern dass wir mehr direkte Demokratie in Einzelfragen brauchen.