Stundenzahl

Ich bin seit Neuestem zu unserem Oberstufenberatungsteam gestoßen. Unter anderem wird dabei die elektronische Verwaltung der Oberstufe und die Anbindung an die Stundenplan-Planung mein Metier sein. Dazu muss ich mich in ein neues Programm einarbeiten, das Winprosa heißt und eine, nennen wir es mal ‚ungewöhnliche’ Benutzerführung hat.
Ein Beispiel ist das Problem, das ich heute nach langem Suchen endlich lösen konnte. Seit letztem Schuljahr können die Schüler ihre Mindeststundenzahl auch über die Teilnahme an AGs erreichen. Das wurde früher auch registriert, alleine schon um es im Zeugnis zu dokumentieren, aber die Stundenzahl spielte keine Rolle. Nun haben wir aber aufgrund des neuen Abrechnungsmodus immer die Meldung ‚Kurswahlfehler‘ aufgrund von fehlenden Stunden, obwohl die Schüler doch genügend AG-Stunden absolvieren. Ärgerlich, denn so gehen wirkliche Kurswahlfehler in den Fehlalarmmeldungen unter.
Aber wo gibt man nun AGs Stundenzahlen? Die Suche im Programm nach einem Dialog oder einer Tabelle, in der man das eintippen kann, hat nichts ergeben, und auch im Handbuch fand sich kein Hinweis. Auf der
FAQ-Seite des Herstellers fand ich dann dies: Hinter den Namen der AG setzt man die Stundenzahl in eckige Klammern: „Tanz-AG [2]“. *Vordenkopfschlag* - da muss man erst mal drauf kommen.
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Zahnfee

Mein Sohn (7 1/2) hat wieder einen Milchzahn verloren. Abends beim Zubettgehen lachte er verschmitzt, so dass ich nachfragte, was er denn habe. Er druckste etwas herum und überlegte wohl, ob er das erzählen solle, es schien ihm irgendwie peinlich zu sein. Aber er rang sich doch durch, es zu sagen: Ein Experiment wollte er machen. Mit der Zahnfee. Mal versuchen, ob das vielleicht immer noch geht, wenn er den Zahn unters Kopfkissen legt.
Gut für den Versuch, dass er’s vorher erzählt hat. Happy
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epub

Ich denke, ich bin Literaturliebhaber, aber ich war nie bibliophil. Oliver Twist habe ich auf meinem N95 gelesen. Aber das war im Prinzip nur ein Versuch, denn mit einem pdf-Reader auf einem Handy macht Lesen nicht so viel Spaß (das lag nicht am Buch!).
Vom iPad erwarte ich durchaus, dass man damit wirklich (fast) so gut lesen kann wie in einem richtigen Buch. Und über das iPad kam ich überhaupt darauf, dass es seit meinem weniger schönen Oliver-Twist-Versuch ein neues Textformat gibt:
epub.
Das geht natürlich auch auf dem iPhone, also musste ich das gleich mal ausprobieren:

Die Reader-Applikation Stanza ist wirklich schön gemacht: Man kann recht angenehm blättern, incl. Animation (siehe Screenshot). Schön auch: Durch Wischen in der Mitte des Screens wird das Licht gedimmt oder hoch geregelt, und es gibt einen Bettlektüre-Modus, bei dem die Buchstaben weiß auf schwarz dargestellt werden.
Etwas durchwachsen ist die Übertragung der Dateien gelöst. Das geht nicht wie Filme und Songs via iTunes, wohl weil Apple da irgendwie vor ist (vielleicht wird dies nach Veröffentlichung des iPads anders). Ich habe dafür
calibre gefunden. Das ist sozusagen ein iTunes für eBooks, denn man kann damit die Dateien sogar überhaupt erst erzeugen, aus pdfs, word oder sonstigen Formaten heraus. Alleine schon weil das deutsche Gutenberg-Projekt aus Mangel an Budget keine epub-Dokumente anbietet, im Gegensatz zum amerikanischen Pendant, ist es praktisch, dass die Konvertierung gar nicht so schwer ist.
Aber die Übertragung zum iPhone ist dann ein wenig Apple-unwürdig.

Irgendwo im sechsten Unterpunkt des Einstellungsfensters muss man den ‚Content Server‘ starten. Da muss man erst mal drauf kommen. Danach findet das Stanza-Programm vom iPhone aus diese Verbindung zwar automatisch im w-lan, aber auch da muss man erst mal durch ein paar Bestätigungen hindurch, ehe das Lesen losgehen kann.
Nun, es ist trotzdem ein großer Schritt seit dem N95-pdf-Reader. Aber sicher wird mit dem Apple-Bookstore, der zusammen mit dem iPad kommen wird, die Sache noch mal angenehmer werden.
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farbig


(Bild: ARD)
Ein sehr interessantes Fernseherlebnis in letzter Zeit war für mich der Dreiteiler „Der Krieg“, eine europäische Co-Produktion, die in der ARD lief. In mehrerer Hinsicht.
Nach gefühlten 185 Guido-Knopp-Mehrteilern über diese Zeit, die ich allesamt ernsthaft studiert habe, war es ungewohnt, den GANZEN zweiten Weltkrieg in nur 3x45 Minuten abgehandelt zu bekommen. Meine These: Ich werde alt. Denn je weiter etwas zurückliegt, desto kürzer sind die Fernsehproduktionen darüber. Für den ersten Weltkrieg braucht man nur noch 90 Minuten, für die französische Revolution reicht ein 45-Minüter, und die Kreuzzüge sind nur eine kurze Notiz. Winking

Noch spannender fand ich aber meine Selbstbeobachtung bezüglich des eigentlich Ungewöhnlichen an dieser Produktion: Der Film war fast durchgehend nachkoloriert. Ich weiß noch genau, wie entsetzt ich über den ersten per Computer eingefärbten Film war. Das muss in den späten 80ern gewesen sein, und es war nur ein Laurel-und Hardy-Streifen. Aber ich empfand das damals regelrecht als Blasphemie, denn schließlich gehörte das Schwarz-weiße zum Wesen dieser Filme, und Kulturstücke ändert man nun mal nicht. Das gehörte in die gleiche Reihe wie die bonbonfarbenen Michelangelo-Fresken in der Sixtinischen Kapelle, die ja schließlich damals auch mit solcher seelenloser Computerunterstützung restauriert worden waren.
Und was ist noch schlimmer als die Verfälschung von Kulturzeugnissen? Die von journalistischer Wirklichkeit: Wochenschaubilder nachzubearbeiten, ist Geschichtsverfälschung. Das darf man ganz einfach nicht!
So dachte ich, als ich von dem Projekt las. Aber die Wirkung der Bilder, die ich an mir beobachten konnte, änderte doch meine Meinung: Die Menschen und das Geschehen wirken auf einmal so nahe. Die Farben sind in einem alten Sepia-Ton gewählt, so wie seltene, echte Farbfilme aus den 30ern eben auch wirken, und somit gibt es doch eine gewisse Distanz. Aber wie nahe fühlt man sich den Menschen, wenn die Frauen rote und keine grauen Kleider tragen, wenn die Gesichter hautfarben sind und die Nazihemden tatsächlich braun. Die Unbeschwertheit im Sommer 39, die Strapazen der Flucht im Winter 45, die jungen Kindergesichter des Volkssturms berühren den Zuschauer mehr als früher.
Ich denke natürlich auch als Lehrer: Vielleicht ist das ja eine Methode, Jugendlichen von heute eine emotionale Verbindung zum Geschehen vor 60 Jahren einzuflößen.
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TeamViewer

Ich habe immer wieder überlegt, ob ich MobileMe aka .mac kaufen bzw. abonnieren sollte. Ganz oft war ich kurz davor. Denn auch wenn dieser Dienst von Apple recht teuer ist, so ermöglicht er doch gerade in Verbindung mit einem Mac auf ganz simple Weise sehr gute Features. Aber jedesmal, wenn ich kurz davor war, entdeckte ich, dass ich lange genug gezögert hatte: Diese Features waren inzwischen genauso gut und oft kostenlos woanders zu bekommen.
So ging es mir mit den Fotoalben, die flickr vorwegnahmen. Oder mit der iDisk, die genauso simpel wie
Dropbox funktioniert (Falls jemand gerne Dropbox ausprobieren will, dann bitte diesen Link benutzen - dann bekommen wir beide nämlich noch einmal 250MB Speicherplatz extra).
Gereizt hat mich auch Back-to-my-Mac, das ganz simpel eine Fernsteuerung des Mac mini zu Hause im Wohnzimmer über das Internet ermöglicht. Aber auch da gibt es eine (für private Zwecke) kostenlose Möglichkeit, die völlig simpel, regelrecht Apple-like funktioniert:
TeamViewer. Man installiert dieses Programm auf beiden Computern: dem Besucher und dem Gastgeber - das können übrigens auch Windows-Rechner sein. Der Besucher muss nun vom Gastgeber nur zwei Nummern bekommen und diese in sein Programm eintippen, das war’s schon. Erstaunlich flink und stabil kann man dann die Kontrolle über den fernen Rechner übernehmen.
Und jetzt der Clou: Dafür gibt es auch eine
iPhone-App. Mit der kann ich nun meinen Mac mini sogar von unterwegs lenken. Irgendwie klasse, wenn ich meinem Videorekorder von überall her programmieren kann. Auch über das UMTS-Netz funktioniert das erstaunlich flüssig.
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geschmackvoll

Ein recht guter Artikel in der FAZ über Kaffeeröstereien in Deutschland: gut recherchiert und auch gut geschrieben.
Abstract: Die Leute sind nicht bereit, für guten Kaffee zu bezahlen. Also bekommen sie schlechten.
Ein paar Auszüge in eigenen Worten: Die Großröster rösten ihre Chargen in 90 Sekunden - Kleinröster nehmen sich 15-20 Minuten. Noch schlimmer als die überhitzten Bohnen ist der fertig gemahlene Kaffee, denn dort werden auch noch die beim Rösten zerbrochenen, minderwertigen Bohnen verarbeitet. Kaffeepads enthalten denselben Kram, ermöglichen aber den siebenfachen Preis. Und Leute, die 500 Euro oder mehr für ihren Vollautomaten ausgeben, sind verärgert, wenn da unten schlechter Kaffee rauskommt - aber was wunder, wenn man oben Discounter-Bohnen einfüllt. Würde sich jemand wundern, wenn der ‚Le Rouge‘ von Aldi nichts taugt, auch wenn er in einer Kristallglas-Karaffe dekantiert wird?

Witzige Nebenbemerkung: Im
Kaffee-Netz wurde dieser Artikel auch lobend diskutiert. Und man wunderte sich, als er plötzlich bei FAZ Online verschwand. Ob da wohl die Großröster-Mafia aktiv geworden war? Ein paar Stunden später funktionierte der Link aber wieder. Eine Verschwörungstheorie weniger. Winking
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Stimmgerät

Und noch ein iPhone-App, das mich fasziniert hat.
Ich bin bei meiner Gitarre immer noch ein alter Stimmgabel-Stimmer. Eigentlich bin ich auch stolz darauf, dass ich als Kind das Stimmen auf diese puristische Art gelernt habe, denn das Gehör wird dabei sicher gut geschult.
Aber als Technikfreak fand ich natürlich auch sofort elektronische Stimmgeräte sehr faszinierend, als sie auf den Markt kamen. Mir selbst eins zu kaufen für die paar Mal, wo ich klampfe, schien mir jedoch übertrieben.
Aber ein kleines iPhone-App, das musste nun doch sein. ClearTune ist super hübsch, und vor allem: Es funktioniert sogar richtig gut.

(App-Store-Link)
UPDATE:
Es gibt auch eine sehr schön gemachte kostenlose App im 70er-Retro-Stil. Ein
Werbegeschenk der Firma Gibson, die neben dem Stimmgerät auch eine Akkord-Datenbank und ein Metronom enthält:
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Akinator


Das Spiel ist inzwischen ein ziemlicher Hit. Aber in der Tat ist erstaunlich, wie gut das alte Partyspiel auch auf dem iPhone funktioniert: Man denkt sich eine Figur aus, egal ob real oder fiktional, ob eine Berühmtheit oder aus dem Bekanntenkreis. Dann beantwortet man die Ja-/Nein-Fragen des Programms (wobei man nicht nur Ja und Nein, sondern noch drei weitere Optionen zur Verfügung hat). Und nach einiger Zeit hat Akinator (meist) das richtige Ergebnis.
Wie funktioniert das?
Zuerst einmal: In der Cloud. Das Programm braucht eine Internetverbindung, und die Datenbank, die dahintersteckt, liegt irgendwo im Netz.
Mich würde aber auch durchaus die Heuristik dahinter interessieren. Das läuft nämlich etwas anders ab als bei einem realen Gegenspieler, denn Akinator bzw. die KI dahinter hat schließlich kein Weltwissen, wie man in der Computerforschung sagt. Die Strategie, die man an den Fragen erkennen kann, unterscheidet sich insofern von der eines realen Menschen, als dass man kaum einen Weg entlang eines Entscheidungsbaumes verfolgen kann. Ein paar Fragen tauchen zwar auf, die den Kreis gewaltig einschränken: „Ist Ihre Figur real oder nicht?“, „Kennen Sie Ihre Figur persönlich?“. Das ist irgendwie berechenbar. Aber dann ist es an anderen Stellen sehr erstaunlich und, wie ich finde, das eigentlich Spannende an dem Programm, was für Fragen kommen und wie plötzlich Akinator dann einen Antwortversuch wagt, der dann auch noch ganz häufig stimmt.
Ich vermute, ein wesentlicher Bestandteil des Algorithmus ist die simple Kombination: Wie viele Leute haben eine bestimmte Konstellation von Ja-/Nein-Antworten der Figur XY zugeordnet?
Witzig war neulich, als ich mal versuchte, meinen Chef zu erspielen. Ich hatte erwartet, dass Akinator am Ende vorschlägt: „Ich denke an Ihren Vorgesetzten.“ Aber nein, diese Maschine verblüffte mit einer viel schlaueren Antwort: „Ich denke an den Direktor Ihrer Schule.“
(
App-Store-Link)
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Würfeln

Neulich kramte ich mal wieder tief in meiner Schultasche nach einem Würfel.
Nein, nicht um eine Note auszuwürfeln (Mein alter, müder Standard-Witz: „Warum, meint ihr, gibt es genau sechs Noten?“ ).
Sondern: Häufig lose ich damit Gruppen aus oder den Gruppen verschiedene Aufgaben zu. Aber ebenso häufig krame ich und finde den Würfel nicht sofort.
Das iPhone habe ich dagegen mit einem Griff in der Hand. Also warum nicht eine iPhone-App dafür benutzen?
Ich recherchierte, und diese hier gefielen mir am besten:
MachDice

Sieht sehr hübsch aus - ich will natürlich auch einen tollen 3D-Effekt haben und nicht nur eine simple Zufallszahl, wenn schon, denn schon. Hier kann man auf verschiedenen Hinter- bzw. Untergründen verschiedene Würfel-Sets einstellen: Ich habe je eins für einen bis vier Würfel definiert. (Das wird übrigens mit dieser seltsamen Formel oben in dem Fenster eingestellt. Die lautet übersetzt: 1x Würfel mit 6 Seiten und Farbe a + 1x dasselbe mit Farbe c + noch einmal dasselbe mit Farbe g.) Etwas umständlich, gemessen daran, dass ich nur simple Standardwürfel brauche und keine Rollenspielgeräte mit 20 Seiten. Aber im Ergebnis funktioniert’s richtig klasse: Schütteln, und es wird gewürfelt, sogar mit Geklapper aus dem Lautsprecher. (App-Store-Link)
Bad Match - Stöckchenziehen

Man gibt die Anzahl der Hölzchen vor, und dann werden die Streichhölzer einzeln vorgezogen, bis das abgebrannte erscheint. Mal sehen, ob ich das tatsächlich mit einer Klasse mache, aber das virtuelle Streichholzziehen ist schon wirklich hübsch gemacht. (App-Store-Link)
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