Vorgriffsstundenmodell 2

Die Landesregierung hat bezüglich des Vorgriffsstundenmodells wohl ein Stückchen zurückgerudert: Die jungen Kollegen sollen nicht verpflichtet werden, eine Stunde länger zu arbeiten, aber sie können es freiwillig tun.
Freiwillig klingt gut. Aber wer die Schulpolitik kennt, wird dem Braten kaum trauen. Denn die Einsparungen (eigentlich stimmt ja nicht mal das, denn es ist ein Kredit: Das Lebensarbeitszeitkonto wird später wieder ausgeglichen - auf Kosten der dann aktiven Generation) sind fest im Haushalt eingeplant. Es geht das Gerücht, dass diese Planung auch in den zugewiesenen Deputaten umgesetzt wird.
Im Klartext: Eine Schule, die 12 oder 13 Lehrer unter 40 hat, bekäme im nächsten Jahr eine halbe Lehrerstelle weniger zugewiesen. Der Schulleiter hätte dann den Auftrag, die jungen Kollegen zur ‚freiwilligen‘ Inanspruchnahme des Vorgriffsstundenmodells zu bewegen. Wenn er die Leute nicht motivieren kann, eine Stunde mehr zu arbeiten, müsste er selbst schauen, wo er die Stunden herzaubert: Oberstufenkurse größer machen, Kursangebot kürzen, Klasse doch nicht teilen...
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lustiger Kaffee

Ich habe ein Probepaket von Quijote-Kaffee bestellt. Bin schon gespannt, ob der Kaffee so gut ist, wie viele sagen. Aber die erste Überraschung trat mir schon beim Öffnen des Postpakets entgegen:

Nichts gediegen-seriöses in kaffeebraun wie sonst, sondern ziemliches Quatsch-Design - was haben iPhone-Apps mit Kaffee zu tun? Aber sehr nett und mal was anderes. Die Bohne auf dem rechten Bild schreit übrigens: „NEIN, NEINNNNN! Der 2. Crack.... ARGHHH!“
Aber nicht nur das Auftreten der Marke ist ungewöhnlich, sondern auch der Transparenz-Ansatz dieser Rösterei: Die produzierenden Betriebe werden vorgestellt, die Zusammensetzung des Kaffees bis hin zu den Röstkurven ist nachzulesen, und sogar die finanzielle Kalkulation liegt offen. So kann jeder Kunde nachvollziehen, dass die Kaffeebauern fair bezahlt werden.
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Wahkomplott im Sandkasten

Letzten Dienstag kam es im Stadtrat offenbar zu einem Eklat. Die Ursache liegt schon etwas zurück, passierte am zweiten Wahltag der Bürgermeisterwahl. Da ließ sich der Walldorfer CDU-Vorsitzende Lindner in Triumpheslaune dazu hinreißen, über das ‚Wahlkomplott‘ der übrigen Ratsfraktionen herzuziehen. Ein einigermaßen bescheuerter unrichtiger Ausdruck für die legitime demokratische Vorgehensweise, dass sich Parteien darauf verständigen, einen gemeinsamen Kandidaten zu unterstützen. Die SPD-FDP-grüne Zweck-Koalition fühlte sich denn auch durch dieses Wort beleidigt, hörte dabei auch sowas wie ‚kriminelle Machenschaften‘ heraus (was man allerdings nicht unbedingt muss, ’unmoralisch’ reicht). Lindner entschuldigte sich halbherzig („... wollte niemanden beleidigen...“ ), aber den Fraktionen war das nicht genug, was wiederum einigermaßen verständlich ist. Unter Federführung von W. Weisbrod ließen sie jetzt am Dienstag die Ratssitzung platzen vertagen.
Auch wenn Herrn Lindners Vorwurf unsinnig ist, auch wenn seine Entschuldigung keine war: Muss man dann diesen Streit im Stadtrat auf Kosten der Gemeinde austragen?
Es mutet an wie: „Was hast du da gesagt? Ich hab’s genau gehört! Das war bestimmt eine Beleidigung! Nimm das sofort zurück, oder ich mach’ dir deine Sandburg kaputt!“
Ich bin sehr froh, dass wir eine Bürgermeisterin gewählt haben, die vorher nicht in diesem Sandkasten gespielt hat.
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Reeder

Ich bin eigentlich als Early Adopter bezüglich Computernutzung verschrieen - zu diesem Ruf kommt man aber durchaus leicht in einem Umfeld, in dem es nur wenige gibt, bei denen z.B. ein Wort wie ‚Browser‘ nicht nur zum passiven, sondern sogar zum aktiven Wortschatz gehört.
Aber mitunter lasse ich manche Entwicklung, auch nützliche darunter, lange an mir vorbeiziehen, bis ich aufspringe. So jetzt mit RSS-Readern.
Ich lese einige Blogseiten sehr regelmäßig. Bisher habe ich deren Lesezeichen in Tabs zusammengefasst, also ungefähr so: Eine Gruppe von fünf oder sechs Favoriten-Seiten, die ich mehrmals täglich durchklicke, eine für Apple-News, eine für berufliche Informationen, etc. Irgendwann tauchte zwar am Rand meines Wahrnehmungsfeldes die Idee von RSS-Readern auf, die die Neuigkeiten gesammelt präsentieren. Irgendwie war mir aber keins von diesem Programmen wirklich sympathisch.
Jetzt stieß ich auf
Reeder - dieses Programm gibt es sowohl für den Mac, das iPhone als auch das iPad. Es ist eigentlich nur ein Client für den Google-Reader-Dienst: Wenn die neuen Posts auf einem der Geräte abgearbeitet wurden, erscheinen sie auch auf den anderen als ‚gelesen‘. (Ok, auf diese Art erfährt Google noch viel mehr über mich und meine Interessen, aber das muss man halt hinnehmen...) Aber nicht nur ist der Service sehr praktisch, sondern diese Programme sind auch noch ästhetisch gestaltet. Vor allem die iPad-Version erzeugt beim Internet-News-Lesen fast ein Gefühl wie bei der guten, alten Zeitung:

Im Querformat wird links eine Spalte mit den Quellen angezeigt, rechts der Artikel. Wenn man das iPad dann hochkant dreht, verschwindet die Link-Leiste zur Seite hinaus, und man kann sich ganz auf den Artikel konzentrieren.
Leider habe ich kein iPad Winking Aber auch die iPhone- und die Mac-Version sind klasse. Nur was mache ich jetzt in der Zeit, in der ich sonst immer meine Stammseiten durchgeklickt habe? Ich werde womöglich arbeiten müssen...
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Quadrokopter

Wie kaum anders zu erwarten, gibt es auch zahlreiche Internetforen zu ferngesteuerten Hubschraubern. Da musste ich natürlich jetzt Mitglied werden, ich will schließlich noch einiges lernen über Koax, FP- und CP-Helis und ihre Steuerung. Ich habe zwar keineswegs das Ziel, irgendwann ein 1500€-Spielzeug durch die Luft zu bugsieren, und mir wird vermutlich ein Blade120SR reichen - alleine schon beim Blick auf die Ersatzteilkosten nach einem Crash. Trotzdem finde ich die Technik auch in der Theorie spannend und schmökere gerne in den Threads des RC-Heli-Forums.
Dort stieß ich auf dieses faszinierende Video:

Der genaue technische Hintergrund geht nicht ganz deutlich aus dem Overvoice-Text hervor. Kooperieren die Flugroboter autonom miteinander, oder werden sie zentral gesteuert? Aber egal: Die bienenfleißigen fliegenden Baumaschinen sind beeindruckend und fast beängstigend.
Hier ist noch ein Video, in dem sogar gezeigt wird, dass diese Maschinen Hindernissen selbsttätig ausweichen können.
Die Quadokopter-Technik ist vielversprechend. Es sind vier eigentlich simple Propeller, die die sehr komplizierte und anfällige Technik des Rotorkopfes mit Taumelscheibe und Winkelanstellung der Rotorblätter ersetzen. Warum ging sowas eigentlich nicht schon viel früher? Ich vermute mal als Laie: Man brauchte vor allem eine leichte und sehr schnelle Steuerungselektronik, die die vier Rotoren permanent und selbstständig auf einander abstimmt. Einfach nur mit Steuerknüppeln könnte ein Mensch die Motoren nicht so präzise ansteuern.
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Ski elektronisch

Die erste Januarwoche haben wir im Kärntner Schnee verbracht - das war eine herrlich erholsame Zeit.
Ich habe auch mal mein iPhone-GPS mitlaufen lassen (
Trails-App):

Man kann damit später auch seine Skirouten noch mal in Google Earth ‚abfliegen‘ - ein seltsames Erlebnis, weil die Satellitenbilder im Sommer aufgenommen wurden...
Aber nur für die Höhenmeter- und Streckenstatistik ist der Aufwand gar nicht nötig, weil die Liftgesellschaft einen speziellen Service dafür anbietet. Man gibt seine Skipassnummer ein und erhält für jeden Tag sein Streckenprofil:

Ideal für Pistenklopper und Angeber: Mit einem Klick setzt man diese Statistik auf sein Facebook-Profil. Für mich lohnt sich das aber gleich zweimal nicht: Meine Tagesleistung ist alles andere als berühmt, und ein Facebook-Konto habe ich auch nicht.
Aber man kann damit auch die Skischule kontrollieren: Auf dem Pass meines Sohnes konnte ich erkennen, dass auch er am Tag ca. 19 km auf Skiern zurückgelegt hat. Alle Achtung.
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wieder neues Spielzeug


Ein neues Hobby: Mein lang gehegter Weihnachtswunsch wurde erfüllt, und jetzt kann ich mit einem kleinen Mini-Heli durch das Wohnzimmer brausen. Macht einen Riesenspaß, erfordert aber auch eine fast unglaubliche Konzentration. Denn auch wenn der Eflite Blade mcx dank der Koxialtechnik recht stabil fliegt, reagiert die leichte Mücke doch sehr flink auf Hebelbewegungen - zumal ungeübte. Man velverchsert doch lecht reicht lechts und rinks, und dann crasht der arme Heli gerne mal ins Bücherregal.
Inzwischen werde ich aber immer besser und bekomme auch Präzisionslandungen auf dem Couchtisch hin.
Zum Glück sind die Dinger ohnehin trotz des geringen Gewichts (28g) sehr stabil - wenn auch nicht unkaputtbar. Es hat sich daher schon jetzt gelohnt, dass ich nicht bei einem Billigangebot vom Grabbeltisch schwach geworden bin sondern auf ein
Markenprodukt gedrängt habe. Denn den Service habe ich schon in Anspruch nehmen müssen. Nach einigen Abstürzen funktionierte die Verbindung zur Funkfernsteuerung nicht mehr sauber - eingeschickt, und auf Kulanz wurde die Zentraleinheit ausgetauscht. Außerdem lag noch ein neuer Flugakku dabei, als ich den Hubschrauber nach ein paar Tagen zurückbekam - Hut ab vor solchem Service, liebe Leute von Horizon!
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