Jan 2010
iPad II: angebliche und echte Nachteile
31.01.10 Kategorien:Technik+Gadgets
(Um es übersichtlicher zu halten, hier ein weiterer Teil meiner Ideen zum iPad)
Die meisten Restriktionen, die man dem Gerät vorwirft, sind für mich keine, z.T. sind es sogar Vorteile.
Die meisten Restriktionen, die man dem Gerät vorwirft, sind für mich keine, z.T. sind es sogar Vorteile.
- Multitasking? Warum? Ich brauche immer nur die App, mit der ich genau das machen kann, was ich gerade machen will. Apple sollte hier nur sehr behutsam die Möglichkeiten erweitern. Vielleicht mag es sinnvoll sein, die Radio-App im Hintergrund laufen lassen zu können. Aber dann hört es sehr schnell auf, denn Hintergrund-Apps kosten Reccourcen, v.a. Batterie, und man verliert viel zu schnell den Überblick, was da noch alles offen ist.
- Zugriff aufs Dateisystem? Warum? Wenige werden das nutzen können, um mehr damit zu erreichen, als man jetzt kann. Die anderen wird es verwirren. iTunes ist auch nur eine Musikdateiverwaltung, aber ich weiß gar nicht, wo die Songs gespeichert sind. Denn ich rufe sie ganz intuitiv auf, indem ich auf das Coverbild des Songs tippe.
- Wechsel-Speicherkarten? Bloß nicht! Dann würde das System die Kontrolle darüber verlieren, wo welche Dateien gespeichert sind. Wer müsste diese Kontrolle dann wieder übernehmen: Ich, der User. Und genau diese Aufgabe wollte ich doch so gerne abgeben. Abgesehen davon würde das nur ein weiteres, unschönes Loch in die Hülle dieser schönen Tafel schneiden - übrigens auch ein gutes Argument gegen auswechselbare Batterien.
- Bevormundung durch Apple? Klar, es gibt für jailgebreakte iPhones mehr Apps, als Apple im Appstore zulässt. Aber das hat einen Preis: Wer beim Appstore bleibt und wem die 140.000 Apps dort reichen, der kann beruhigter sein. Denn so ist gewährleistet, dass die Programme sicher und unschädlich sind und jederzeit genauso simpel entfernt werden können, wie man sie geladen hat. Alles das wird komplizierter, wenn man sein iPhone jailbreakt (Ich gebe zu, ich habe das auch getan, aber ich bin ja auch ein Nerd .)
- Keine Kamera, weder vorne noch hinten. Die fehlende Vorderkamera schließt ärgerlicherweise Bildtelefonie aus, obwohl ich nicht ganz sicher bin, ob da nicht eine gute Absicht hintersteckt: Wäre das wirklich so attraktiv, seinen Telefonpartnern die Wackelbilder eines Mobilgerätes zuzumuten? Da gehört eine ausgefeilte Bildverarbeitungssoftware dazu, und vielleicht ist Apple noch nicht soweit. Die Fehlende Fotokamera ärgert mich eigentlich mehr. Nicht nur weil sie eine praktische Kamera im Alltag wäre, sondern auch weil so interessante neue Softwarekonzepte ausgeschlossen sind, Stichwort ‚augmented reality‘.
- Kein USB-Anschluss. Noch ist nicht ganz klar, wie viel über Adapter am iPod-Konnektor möglich sein wird. Aber erst mal sieht es so aus, als sei das iPad als reiner Zweitcomputer konzipiert. Man kann nicht drucken, nicht seine Fotos von der Digitalkamera aufs iPad schaufeln, etc. Alles ist darauf ausgelegt, dass zu Hause noch ein Computer steht, der mit dem iPad lediglich synchronisiert wird. Ist also wohl doch nichts für meine Mutter.
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iPad
31.01.10 Kategorien:Technik+Gadgets
Natürlich muss ich wie nach dem Start des iPhone damals auch nach der Ankündigung des iPad meinen Sermon dazu loswerden, es brodelt.
Ich war äußerst gespannt und habe am Mittwoch Abend einige Hebel in Bewegung gesetzt, damit ich auch im badisch-sibirischen Funkloch, in dem ich mich befand, möglichst nah am Geschehen bleiben konnte. Zuerst war ich von Steve Jobs’ Keynote etwas enttäuscht, weil ich im Grunde nicht weniger erwartet hatte als eine Neuerfindung der Computerei. Das war wohl etwas zu hoch gegriffen gewesen, daher zuerst die Ernüchterung. Aber nun im Rückblick nach ein paar Tagen bin ich mir sicher: Das ist die Neuerfindung der Computerei.
Dieses Gerät wird unseren Umgang mit Computern genauso revolutionieren wie das iPhone den Mobilfunkmarkt über den Haufen geworfen hat.
Ich bin sehr gespannt auf die Gespräche mit den eingefleischten Netbook-Usern, die ich auch im Bekanntenkreis habe. Meine Prognose: Zuerst werden alle ihr Konzept des Ist-klein-kann-aber-alles-Geräts verteidigen. Und dann werden sie irgendwann live iPads sehen, zunehmend kleinlauter werden und irgendwann selbst einen kaufen - oder vielleicht einen von Microsoft benutzen, wenn die dann in ein paar Jahren das Konzept auch endlich halbwegs adaptiert haben werden.
Denn so wird unser Computer im Alltag in Zukunft sein: Ein kleines Gerät, das längst nicht alles kann. Aber mehr als das, was es kann, braucht man nicht. Und es arbeitet sich damit so simpel, dass man sich fragen wird, warum es je komplizierter war.
Genau so würde man heute einen Computer bauen, wenn man ihn heute erst erfinden würde. Die große Kritik und die vielen kleinen Kritteleien, die man dem iPad gegenüber liest, haben meiner Meinung nach alle nur eine Wurzel: Wir können uns einen Umgang mit dem Computer, der anders ist, als wir es gelernt haben, nicht mehr vorstellen. Aber wenn man es einmal versucht, merkt man, wie viel davon unnötiger, rein geschichtlich bedingter Blödsinn ist.
Vielleicht erklärt man das am Besten an einem Beispiel: Die Maus war eine große Erleichterung, als sie im Macintosh erstmals konsequent implementiert wurde. Denn bis dato musste man seine Befehle per Tastatur und mit kryptischen Kürzeln eingeben: ‚copy Beispiel.txt c:\dokumente‘. Was für eine geniale Erfindung, die Maus! Aber heute, über 25 Jahre später, kenne ich immer noch Leute, die damit überfordert sind. Wie oft beobachte ich Menschen, die auf einen Link im Browser doppelt klicken. Wie oft sind Leute verwirrt, wenn sie aus Versehen rechts statt links klicken. Bisher gab es dann nur den Gedanken: Mensch, lerne endlich mal die Grundlagen des modernen Lebens! Umgang mit Computern, das muss man heute genauso können wie das 1x1 und das ABC.
Aber im Grunde: Warum? Warum muss ich wissen, was ein Ordner ist, was eine Datei, was ein Einfach-, Doppelt- oder Rechtsklick? Die Computertechnik ist heute soweit, dass sie mir vieles davon abnehmen kann, und das iPad geht ein ganzes Stück voran in diese Richtung.
Mein Paradigma ist da meine Mutter: Sie hat diese technischen Hürden nie genommen und nie gelernt, mit dem Computer umzugehen. Aber das iPad würde sie lieben. Damit würden sich ihr ganz neue Möglichkeiten erschließen. Und warum soll etwas, das einem Normalmenschen das Leben mit dem Computer überhaupt erst ermöglicht, nicht auch dem Computermenschen den Umgang mit dem Gerät angenehmer machen?
(Weiter geht’s hier...)
Schlafzyklus
16.01.10 Kategorien:Technik+Gadgets
Dies ist mein Schlafprofil der letzten Nacht. War sehr erholsam. -)
Tatsächlich: das unglaubliche Universal-Tool namens iPhone dient auch als Schlafmonitor.
Man installiert Sleep Cycle und platziert das iPhone vor dem Schlafengehen so:
(Vorher politisch korrekt natürlich den Flugzeugmodus einschalten, um den Kopf vor Handystrahlung zu schützen.)
Dann zeichnet der Bewegungssensor des iPhones die Bewegungen während der Nacht auf.
Das Hauptfeature des Programms habe ich aber noch gar nicht getestet: Der Wecker. Der verspricht große Sanftheit: In einem Zeitfenster von einer halben Stunde vor der eingestellten Weckzeit wird ein Moment des flachen Schlafes abgepasst, damit man nicht jäh aus dem Tiefschlaf gerissen wird. Passenderweise lärmt dann auch kein BEEEP, sondern es säuseln Sphärenklänge.
Na, bei Gelegenheit werde ich mal testen, ob das wirklich ein entspannteres und frischeres Aufwachen bewirkt.
UPDATE: Inzwischen hat auch der Spiegel eine, wie fast zu erwarten, hämische Rezension des Programms veröffentlicht. Ist irgendwie kein Wunder, dass die Erwartung enttäuscht wird, wenn man eine Smartphone-App mit einem wissenschaftlichen Schlaflabor vergleicht.
Ich kann durchaus bestätigen, dass man an der Grafik des nächtlichen Bewegungsmusters aus SleepCycle auf die Qualität des Nachtschlafes schließen kann. Die Weckfunktion fand ich weniger hilfreich und nutze sie inzwischen nicht mehr. In etwa der Hälfte der Fälle, in denen mich SleepCycle während einer unruhigen Bewegungsphase vor dem eigentlichen Klingeln weckte, hätte ich doch lieber weitergeschlummert. Aber nach wie vor finde ich die Fantasie hinter diesem Progrämmchen faszinierend: Klasse, was man aus so einem kleinen Taschencomputer machen kann.
Wii
01.01.10 Kategorien:Technik+Gadgets
Das zweite Gadget, das über Weihnachten in unserem Haus Einzug hielt, ist die Wii-Spielekonsole von Nintendo.
Wir mussten beobachten, dass unser Sohn immer häufiger seine Verabredungen mit Freunden danach ausrichtete, ob man dort Mario Kart auf der Wii spielen kann. Das war der Anlass, das geplante Weihnachtsgeschenk (eine Carrera-Bahn) doch noch zu überdenken. Aber ist eine Wii für einen Siebenjährigen nicht ein bissel viel? Wir sind zu der salomonischen Lösung gekommen: Die Wii selbst ist eine Anschaffung der Familie. Unser Sohn bekommt das Mario-Kart-Programm und zwei Lenkräder zu Weihnachten. Ich habe dann meine Frau noch mit dem Wii-Fit-Plus-Balance-Board überrascht.
Ein klasse Ding ist das, faszinierend für die ganze Familie. Sicher muss man den Reiz-des-Neuen-Effekt abziehen - wer weiß, ob wir in einem Jahr noch so intensiv mit der Konsole daddeln wie jetzt. Aber einiges wird bleiben, denn dieses Gerät ist äußerst gut durchdacht - ich kann schon wieder ins Philosophieren geraten.
1. Steuerung
Ich hätte gar keine Lust auf eine normale Spielekonsole gehabt. Die Wii kann sicher auch in einigen Punkten mit der XBox oder der Playstation nicht mithalten, z.B. was Grafikleistung angeht. Aber dafür macht sie IMHO viel mehr Spaß, weil man wirklich virtuell spielt: Das Steuerding wird zum Golfschläger, zum Lenkrad, zum Laserschwert... Und man sitzt nicht auf dem Sofa und betreibt Daumen-Akrobatik, sondern man turnt im Wohnzimmer vor dem Fernseher herum und schwingt den Schläger. (Dieses Bedienungskonzept verbindet übrigens die Wii mit dem iPhone, s.u.)
Gut, die Virtualität ist noch eingeschränkt: Ein realer Tennisschläger fühlt sich anders an und verhält sich anders als das Wii-Pendant. Als Ersatz für richtiges Training geht die Wii also nicht durch. Aber die Anstrengung ist durchaus real: Nach einer Stunde virtuellen Tennisspielens hatten wir realen Muskelkater...
(schlecht abfotografiertes TV-Bild)
2. emotionale Bindung
Die Nintendo-Programmierer haben sich schon einige nette Tricks einfallen lassen, ihr Publikum zu binden. Ein Mittel hierzu sind die Mii-Charaktere (das Wort steht vermutlich für My Wii): Man kann sich die kleinen Männchen wie in einem Baukasten für das Fahndungsfoto bei der Polizei selbst zurechtbasteln. So sehen dann die Avatare aus wie knuffige Comicversionen der Familie. Und diese werden dann vom Programm immer an überraschenden Stellen eingebaut. Zusammen mit dem Publikum, das z.B. den Jogging-Pfad säumt, jubeln einem dann auch die eigenen Familienmitglieder zu. Das ist eine simple und durchschaubare Taktik der Programmierer, um die Nutzer zu manipulieren. Aber sie verfehlt ihre Wirkung nicht: Es macht einfach Spaß.
Wir mussten beobachten, dass unser Sohn immer häufiger seine Verabredungen mit Freunden danach ausrichtete, ob man dort Mario Kart auf der Wii spielen kann. Das war der Anlass, das geplante Weihnachtsgeschenk (eine Carrera-Bahn) doch noch zu überdenken. Aber ist eine Wii für einen Siebenjährigen nicht ein bissel viel? Wir sind zu der salomonischen Lösung gekommen: Die Wii selbst ist eine Anschaffung der Familie. Unser Sohn bekommt das Mario-Kart-Programm und zwei Lenkräder zu Weihnachten. Ich habe dann meine Frau noch mit dem Wii-Fit-Plus-Balance-Board überrascht.
Ein klasse Ding ist das, faszinierend für die ganze Familie. Sicher muss man den Reiz-des-Neuen-Effekt abziehen - wer weiß, ob wir in einem Jahr noch so intensiv mit der Konsole daddeln wie jetzt. Aber einiges wird bleiben, denn dieses Gerät ist äußerst gut durchdacht - ich kann schon wieder ins Philosophieren geraten.
1. Steuerung
Ich hätte gar keine Lust auf eine normale Spielekonsole gehabt. Die Wii kann sicher auch in einigen Punkten mit der XBox oder der Playstation nicht mithalten, z.B. was Grafikleistung angeht. Aber dafür macht sie IMHO viel mehr Spaß, weil man wirklich virtuell spielt: Das Steuerding wird zum Golfschläger, zum Lenkrad, zum Laserschwert... Und man sitzt nicht auf dem Sofa und betreibt Daumen-Akrobatik, sondern man turnt im Wohnzimmer vor dem Fernseher herum und schwingt den Schläger. (Dieses Bedienungskonzept verbindet übrigens die Wii mit dem iPhone, s.u.)
Gut, die Virtualität ist noch eingeschränkt: Ein realer Tennisschläger fühlt sich anders an und verhält sich anders als das Wii-Pendant. Als Ersatz für richtiges Training geht die Wii also nicht durch. Aber die Anstrengung ist durchaus real: Nach einer Stunde virtuellen Tennisspielens hatten wir realen Muskelkater...
(schlecht abfotografiertes TV-Bild)
2. emotionale Bindung
Die Nintendo-Programmierer haben sich schon einige nette Tricks einfallen lassen, ihr Publikum zu binden. Ein Mittel hierzu sind die Mii-Charaktere (das Wort steht vermutlich für My Wii): Man kann sich die kleinen Männchen wie in einem Baukasten für das Fahndungsfoto bei der Polizei selbst zurechtbasteln. So sehen dann die Avatare aus wie knuffige Comicversionen der Familie. Und diese werden dann vom Programm immer an überraschenden Stellen eingebaut. Zusammen mit dem Publikum, das z.B. den Jogging-Pfad säumt, jubeln einem dann auch die eigenen Familienmitglieder zu. Das ist eine simple und durchschaubare Taktik der Programmierer, um die Nutzer zu manipulieren. Aber sie verfehlt ihre Wirkung nicht: Es macht einfach Spaß.
iPhone
01.01.10 Kategorien:Technik+Gadgets
Nach längerer Zeit nehme ich mir endlich mal wieder die Zeit zum Bloggen.
(Und Vorsicht: gleich ist der Post auch ein bisschen länger geworden als sonst).
Es gibt ein paar Neuerungen in unserem Haushalt, die ich auch hier festhalten möchte. Das größte davon ist sicher, dass ich endlich ein iPhone habe. Endlich, weil: Ich bin sozusagen angekommen. Es ist genauso, wie ich erwartet habe: Das ist ein unglaubliches Gerät, das sich sehr schnell anfühlt, als sei es nie woanders gewesen als in deiner Hand.
Ich gebe ja zu, dass ich Apple-affin bin. Das dürfte dem geneigten Leser dieses Blogs nicht entgangen sein.
Aber beim iPhone kommt noch etwas mehr dazu. Ich kann angesichts dieses Gerätes fast ins Philosophieren geraten. Es verschwimmen nämlich ein paar Grenzen, und man merkt, wie künstlich und unnötig diese Grenzen bisher waren.
1. die Grenze zwischen User und Gerät, zwischen realer und virtueller Welt:
Man bedient das Gerät nicht über Tasten, sondern über das Gerät selbst.
Nur zwei Beispiele: Wenn ich scrollen will, dann tue ich das fast wörtlich als ‚Screen-Rollen‘: Ich wische mit dem Zeigerfinger den Bildschirm weiter. Tue ich das schnell, rollt er quasi mit Trägheit noch ein bisschen weiter; mache ich es langsam, kann ich den Bildschirm genau ziehen. Das läuft ganz intuitiv. So, als wäre der iPhone-Bildschirm ein kleines Fenster, unter dem ein größeres Stück Papier liegt, das man mit dem Finger verschieben kann. Ich muss keine Zehntelsekunde darüber nachdenken, welche Taste ich bedienen muss, um dahin zu gelangen, wo ich hin will. Wie ätzend war dagegen das Surfen und Bilderschauen auf dem altbackenen N95!
Zweites Beispiel: Viele Programme, vor allem Spiele, haben gar keine Steuerungselemente mehr, sondern das Gerät selbst ist die Steuerung. Mein Favorit diesbezüglich ist die Kugellabyrinth-App: Das schöne Holzlabyrinth mit Stahlkugel aus den 70ern kommt hier virtuell daher, und man vergisst sehr schnell, dass es virtuell ist. Man kippt das iPhone, und die Kugel bewegt sich unglaublich realistisch. Erst wenn man mental einen Schritt zurück tritt, merkt man die unglaubliche Programmierleistung, die dahinter steckt: Trägheit und Reibungseigenschaften sind berücksichtigt, sogar der Blickwinkel: die Holzleistchen werden in gekonnter pseudo-3D-Sichtweise gekippt, wenn ich das iPhone kippe. Wie blödsinnig kommt es einem dagegen vor, ein Gerät über Steuerknöpfe zu bedienen!
2. Die Grenze zwischen Gerät und Internet
Bei manchen Programmen ist gar nicht mehr klar, was auf dem iPhone-Computer selbst passiert und was auf einem Internetserver. Daher ist es auch sehr sinnvoll, dass das iPhone eigentlich nur von der Telekom und nur in Verbindung mit einem großzügigen Datenvertrag verkauft wird (Ich betreibe mein in Belgien gekauftes Gerät mit meinem bisherigen simyo-1GB-Vertrag, das funktioniert auch sehr gut - aber nur als Handy ohne Datenvolumen macht das Ding wenig Sinn). Fast jede App telefoniert irgendwie nach Hause zum Server, um Daten abzurufen - und der User merkt gar nichts davon.
Und unglaubliche Sachen passieren dann. Wieder so ein beeindruckendes App: Shazam (gibt es allerdings auch für andere Betriebssysteme ) hört sich ein paar Sekunden Musik aus dem Radiolautsprecher an, schlägt dann schnell in einer Internetdatenbank nach und sagt dir, welches Stück das ist. Solange es ich um halbwegs aktuelle Popsongs handelt, funktioniert das super.
Oder ein anderes, anders gelagertes Beispiel: Am N95 habe ich das eingebaute Radio zum Immer-Dabeihaben sehr geschätzt. Beim iPhone könnte das hoffentlich mit einer neuen Version des OS auch kommen, denn offensichtlich ist der Chip schon vorhanden, wird aber vom derzeitigen OS nicht genutzt. Aber eigentlich brauche ich es gar nicht: Ich höre komfortabel über Internetradio. Selbst beim 1GB-Datenvolumen ist da im Schnitt eine Stunde Radiohören pro Tag drin - das reicht locker aus.
3. aber das ist kein allzu neuer Hut: Die Grenze zwischen Soft- und Hardware
Das iPhone ist kein Handy, sondern eine App-Maschine. Der App-Store ist der Wahnsinn. Nicht nur gibt es unter den 100.000 Programmen (Stand Dezember 09) für alle Zwecke gleich mehrere Tools. Vor allem aber beeindruckt mich die äußerst simple Installation dieser Programme. Ich klicke mich im Appstore auf dem iPhone (oder in iTunes auf dem PC) bis zum Programm durch, klicke auf ‚Laden‘, gebe mein Passwort für den Account mit meinen Kreditkartendaten ein, und das war’s. Das Programm wird automatisch heruntergeladen und installiert, neue Updates melden sich selbst, wenn sie verfügbar sind.
Wie kompliziert ist dagegen Symbian: Im Internet das Programm herunterladen, eventuell sogar noch bei Symbian registrieren (das habe selbst ich als PC-Veteran seit Commodore-64er-Zeiten fast nicht hingekriegt!), ans Handy schicken per Bluetooth-Verbindung, dort die Installation in Gang setzten, mehrere Nachfragen beantworten ‚Wollen Sie das Programm wirklich installieren? Soll das Programm auf die Ressource xy zugreifen dürfen? ...“ und irgendwann war das Progrämmchen da. Falls es kein kostenloses Programm ist, muss man jetzt noch die Shareware-Registrierungsdaten eingeben...
Ich kenne genug Unkenrufe, die Apples restriktive Behandlung der Programmierer und der Programme im App-Store kritisieren. Da ist sicher auch noch Verbesserungsbedarf. Aber aus Usersicht ist das ohne Frage nur positiv: Ich kann den Apps aus dem Store vertrauen, weil sie allesamt von Apple zertifiziert wurden. Und ich habe keinerlei Moleste mit Bezahlung und Registrierung, genausowenig wie der Programmierer, der keine eigene Shareware-Abrechnung in seine Programme einbauen muss.
Vermutlich werde ich mein iPhone auch noch jailbreaken, sobald das mit meiner OS-Version möglich ist, weil es noch weitere interessante Apps gibt, die Apple halt nicht im App-Store freigegeben hat, aus welchen Gründen auch immer. Aber für den Normaluser, der sein Gerät einfach nur benutzen möchte, sich mit Technik nicht auskennt und auch gar nicht auseinandersetzen möchte (und immer mehr zähle ich mich mit zu diesen Leuten) ist Apples iPhone-App-Store einfach nur gut.
Ich nehme an, ich werde eine neue Kategorie im Blog brauchen: iPhone-Apps. Da wird bestimmt das eine oder andere hier dokumentiert werden.
(Und Vorsicht: gleich ist der Post auch ein bisschen länger geworden als sonst).
Es gibt ein paar Neuerungen in unserem Haushalt, die ich auch hier festhalten möchte. Das größte davon ist sicher, dass ich endlich ein iPhone habe. Endlich, weil: Ich bin sozusagen angekommen. Es ist genauso, wie ich erwartet habe: Das ist ein unglaubliches Gerät, das sich sehr schnell anfühlt, als sei es nie woanders gewesen als in deiner Hand.
Ich gebe ja zu, dass ich Apple-affin bin. Das dürfte dem geneigten Leser dieses Blogs nicht entgangen sein.
Aber beim iPhone kommt noch etwas mehr dazu. Ich kann angesichts dieses Gerätes fast ins Philosophieren geraten. Es verschwimmen nämlich ein paar Grenzen, und man merkt, wie künstlich und unnötig diese Grenzen bisher waren.
1. die Grenze zwischen User und Gerät, zwischen realer und virtueller Welt:
Man bedient das Gerät nicht über Tasten, sondern über das Gerät selbst.
Nur zwei Beispiele: Wenn ich scrollen will, dann tue ich das fast wörtlich als ‚Screen-Rollen‘: Ich wische mit dem Zeigerfinger den Bildschirm weiter. Tue ich das schnell, rollt er quasi mit Trägheit noch ein bisschen weiter; mache ich es langsam, kann ich den Bildschirm genau ziehen. Das läuft ganz intuitiv. So, als wäre der iPhone-Bildschirm ein kleines Fenster, unter dem ein größeres Stück Papier liegt, das man mit dem Finger verschieben kann. Ich muss keine Zehntelsekunde darüber nachdenken, welche Taste ich bedienen muss, um dahin zu gelangen, wo ich hin will. Wie ätzend war dagegen das Surfen und Bilderschauen auf dem altbackenen N95!
Zweites Beispiel: Viele Programme, vor allem Spiele, haben gar keine Steuerungselemente mehr, sondern das Gerät selbst ist die Steuerung. Mein Favorit diesbezüglich ist die Kugellabyrinth-App: Das schöne Holzlabyrinth mit Stahlkugel aus den 70ern kommt hier virtuell daher, und man vergisst sehr schnell, dass es virtuell ist. Man kippt das iPhone, und die Kugel bewegt sich unglaublich realistisch. Erst wenn man mental einen Schritt zurück tritt, merkt man die unglaubliche Programmierleistung, die dahinter steckt: Trägheit und Reibungseigenschaften sind berücksichtigt, sogar der Blickwinkel: die Holzleistchen werden in gekonnter pseudo-3D-Sichtweise gekippt, wenn ich das iPhone kippe. Wie blödsinnig kommt es einem dagegen vor, ein Gerät über Steuerknöpfe zu bedienen!
2. Die Grenze zwischen Gerät und Internet
Bei manchen Programmen ist gar nicht mehr klar, was auf dem iPhone-Computer selbst passiert und was auf einem Internetserver. Daher ist es auch sehr sinnvoll, dass das iPhone eigentlich nur von der Telekom und nur in Verbindung mit einem großzügigen Datenvertrag verkauft wird (Ich betreibe mein in Belgien gekauftes Gerät mit meinem bisherigen simyo-1GB-Vertrag, das funktioniert auch sehr gut - aber nur als Handy ohne Datenvolumen macht das Ding wenig Sinn). Fast jede App telefoniert irgendwie nach Hause zum Server, um Daten abzurufen - und der User merkt gar nichts davon.
Und unglaubliche Sachen passieren dann. Wieder so ein beeindruckendes App: Shazam (gibt es allerdings auch für andere Betriebssysteme ) hört sich ein paar Sekunden Musik aus dem Radiolautsprecher an, schlägt dann schnell in einer Internetdatenbank nach und sagt dir, welches Stück das ist. Solange es ich um halbwegs aktuelle Popsongs handelt, funktioniert das super.
Oder ein anderes, anders gelagertes Beispiel: Am N95 habe ich das eingebaute Radio zum Immer-Dabeihaben sehr geschätzt. Beim iPhone könnte das hoffentlich mit einer neuen Version des OS auch kommen, denn offensichtlich ist der Chip schon vorhanden, wird aber vom derzeitigen OS nicht genutzt. Aber eigentlich brauche ich es gar nicht: Ich höre komfortabel über Internetradio. Selbst beim 1GB-Datenvolumen ist da im Schnitt eine Stunde Radiohören pro Tag drin - das reicht locker aus.
3. aber das ist kein allzu neuer Hut: Die Grenze zwischen Soft- und Hardware
Das iPhone ist kein Handy, sondern eine App-Maschine. Der App-Store ist der Wahnsinn. Nicht nur gibt es unter den 100.000 Programmen (Stand Dezember 09) für alle Zwecke gleich mehrere Tools. Vor allem aber beeindruckt mich die äußerst simple Installation dieser Programme. Ich klicke mich im Appstore auf dem iPhone (oder in iTunes auf dem PC) bis zum Programm durch, klicke auf ‚Laden‘, gebe mein Passwort für den Account mit meinen Kreditkartendaten ein, und das war’s. Das Programm wird automatisch heruntergeladen und installiert, neue Updates melden sich selbst, wenn sie verfügbar sind.
Wie kompliziert ist dagegen Symbian: Im Internet das Programm herunterladen, eventuell sogar noch bei Symbian registrieren (das habe selbst ich als PC-Veteran seit Commodore-64er-Zeiten fast nicht hingekriegt!), ans Handy schicken per Bluetooth-Verbindung, dort die Installation in Gang setzten, mehrere Nachfragen beantworten ‚Wollen Sie das Programm wirklich installieren? Soll das Programm auf die Ressource xy zugreifen dürfen? ...“ und irgendwann war das Progrämmchen da. Falls es kein kostenloses Programm ist, muss man jetzt noch die Shareware-Registrierungsdaten eingeben...
Ich kenne genug Unkenrufe, die Apples restriktive Behandlung der Programmierer und der Programme im App-Store kritisieren. Da ist sicher auch noch Verbesserungsbedarf. Aber aus Usersicht ist das ohne Frage nur positiv: Ich kann den Apps aus dem Store vertrauen, weil sie allesamt von Apple zertifiziert wurden. Und ich habe keinerlei Moleste mit Bezahlung und Registrierung, genausowenig wie der Programmierer, der keine eigene Shareware-Abrechnung in seine Programme einbauen muss.
Vermutlich werde ich mein iPhone auch noch jailbreaken, sobald das mit meiner OS-Version möglich ist, weil es noch weitere interessante Apps gibt, die Apple halt nicht im App-Store freigegeben hat, aus welchen Gründen auch immer. Aber für den Normaluser, der sein Gerät einfach nur benutzen möchte, sich mit Technik nicht auskennt und auch gar nicht auseinandersetzen möchte (und immer mehr zähle ich mich mit zu diesen Leuten) ist Apples iPhone-App-Store einfach nur gut.
Ich nehme an, ich werde eine neue Kategorie im Blog brauchen: iPhone-Apps. Da wird bestimmt das eine oder andere hier dokumentiert werden.