Teachertool
Teachertool oder Excel?
24.10.10 Kategorien:Technik+Gadgets
Seit diesem Jahr benutze ich Teachertool auf meinem iPhone konsequent. Erst mal allerdings nur für die beiden Oberstufenkurse und meine 9er, deren Klassenlehrer ich bin. Die anderen Klassen sollten irgendwann nachfolgen, spätestens mit dem iPad im nächsten Jahr.
Jetzt ist aber der iPad-Plan ohnehin ins Wanken geraten - aber auch sonst bin ich dabei, meinen Teachertool-Test kritisch zu evaluieren. Das momentane Fazit: genial für die Schülerverwaltung, aber die Notenverwaltung fand ich mit meinem selbstgestrickten Excel-Blatt besser.
Für die Oberstufe und die Klassenlehrerarbeit werde ich Teachertool auf jeden Fall weiter verwenden. Es ist super durchdacht, wie man Fehlzeiten erfassen kann und Kursbucheinträge und Bemerkungen erstellt. Dazu vergisst das Ding nichts: auf ‚Wiedervorlage‘ gesetzte Bemerkungen und Checklisten, z.B. für die Abgabe von KA-Heften oder für die Stundenprotokolle werden automatisch gemeldet.
Auch die Notenverwaltung ist eigentlich äußerst gut gemacht. Man kann einen ganzen ‚Notenbaum‘ einrichten und die einzelnen Noten gezielt gewichten.
Aber ein Vorteil, den ich mir erhofft hatte, funktioniert leider in der Praxis nicht wirklich. Ich habe mir bisher immer auf einem papierenen Sitzplan Brainstorm-Notizen sofort nach der Stunde gemacht. Dieses faire System hat sich bewährt, denn wenn ich Wochen später daraus Noten mache, stellen diese Kritzel-Zeichen ein gutes Korrektiv dar. Mit Teachertool wollte ich das noch verbessern, indem ich nach der Stunde diese Ad-Hoc-Noten sofort ins Programm eintippe - dann sind diese mündlichen Noten immer auf dem aktuellen Stand.
Das hat aber zwei Nachteile. Erstens ist der Vorgang ganz schön kompliziert: Neue Notenspalte erstellen, benennen, ‚Elternkategorie‘ namens ‚mdl 1. Quartal‘ auswählen, Gewicht eingeben - dann erst kann ich die Schüler einzeln durchwischen und benoten. Ok, das geht mit ein bisschen Routine schon, und der Zeitvorteil soll ja dann bei der Quartalsabrechnung kommen. Stimmt aber leider auch nicht. Denn die Stunden ohne Beteiligung werden natürlich völlig falsch berechnet. Wenn ich einem maulfaulen Kursstufenschüler nie eine Note geben kann bis auf einmal, als ich ihn auffordere und er eine ‚08‘ vermerkt bekommt, dann steht auf der Gesamtabrechnung diese ‚08‘ - zu viel. Also muss ich zum Quartal auch immer die Schüler einzeln durchgehen und diese automatische Berechnung kontrollieren und korrigieren.
Dabei kommt dann ein weiterer Nachteil zum Tragen: Ich sehe immer sehr übersichtlich alle Noten, die ich einem Schüler gegeben habe. Aber manchmal hätte ich auch gerne eine Tabelle mit allen anderen Schülern im Blick, um Vergleichbarkeit in der Klasse gewährleisten zu können.
Jetzt, zusammen mit der Überlegung, zum MacBook Air statt zum iPad aufzurüsten, spiele ich daher den Plan durch, doch meine bewährte Excel-Lösung weiter zu benutzen. Allerdings bastele ich gerade an einer Erweiterung, die ich aus Anregungen aus der Arbeit mit Teachertool gewonnen habe. Ich binde die Fotos der Schüler mit in die Tabelle ein, und die Brainstorm-Noten werden am Laptop in eine eigene Untertabelle eingetippt und sofort berechnet. Durch einen Algorithmus, den ich noch perfektionieren will, soll gewährleistet werden, dass mit ‚^‘ markierte Stunden ohne eigene Beteiligung ungefähr so gewertet werden, wie ich mir das vorstelle: Einzelne oder wenige Stunden ohne Beitrag wirken sich gar nicht aus, eine größere Anzahl aber umso deutlicher. Natürlich muss ich zum Quartalsende diese errechneten Noten auch noch nach pädagogischen Kriterien überprüfen. Aber dank der Klassenübersicht wird das leichter gehen als am iPhone oder iPad.
Die Schülerverwaltung und Kursbücher werde ich aber weiterhin mit Teachertool auf dem iPhone machen, denn das ist unschlagbar.
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