Boardtreff III

Letztes Wochenende war ich wieder in Mönchengladbach zum Boardtreffen des Kaffee-Netzes, zum inzwischen dritten Mal. Es war wieder ein Kurzurlaub: Zwei Tage mit sympathischen Kaffeeverrückten völlig sinnfrei über so völlig Unwichtiges wie Kaffee zu philosophieren, äußerst erholsam.
Ein Highlight war die Show/der Workshop von Dritan Alsela, der perfekte Latte-Art zelebrierte und dabei auch meine Maschine adelte, von der er meinte, die Milchschäum-Eigenschaften seien „ein Traum“.

Also habe ich jetzt keine Ausrede mehr: Wenn ich es nicht hinbekomme, liegt’s nicht am Equipment. Winking
Und ein Gimmik habe ich mir gegönnt:
Ein Boardkollege vertreibt inzwischen die von der Kaffee-Netz-Community entworfenen Tamper und Einfülltrichter halb professionell. Wow, ich hätte nicht gedacht, dass dieser Trichter so viel bringt. Jetzt sieht die Kaffeeecke schlagartig viel sauberer aus, weil die Mühle nichts mehr streut:

Witziger Nebeneffekt: Der äußerst gründlich polierte Tamper kann auch als shot mirror zweckentfremdet werden, um den bodenlosen Siebträger im Auge zu behalten und auf Stopp zu drücken, wenn die Blondphase beginnt.
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Spielzeug

Eine sehr nett geschriebene Kolumne im Stern beschreibt eine Kaffeemaschine als Jungs-Hobby von Männern. Ich kann mich hier gut wiederfinden:

[...] Ich schenke nun ständig sorgsam entkalktes Wasser nach. Ich spüle Brühköpfe aus und putze die milchsäurebakteriell fragwürdige Schaumdüse. Man kann das fast schon ein Hobby nennen. Aber ich bekomme auch etwas dafür. Nach zwei doppelten Espressi aus meinem Tamagotchi fühle ich mich wie Jan Ullrich mit Blutdoping. Aaaaaahh! Auf zur Bergetappe!

Meine Vivaldi geriert sich wieder als Diva: z.Z. versagen die beiden Bezugstasten unvorhersehbar und unreproduzierbar ihren Dienst. Sie tun ganz einfach nichts, und beim nächsten Mal ist alles wieder, wie’s sein soll. Ich weiß noch nicht genau, woran das liegt und was man tun kann. Sad
UPDATE: Der Fehler ist gefunden, aber noch nicht behoben. Es liegt an dem Zwischenkabel, das ich für die Zeitschaltuhr-Lösung eingebaut habe. Beim Zusammenklipsen eines der Stecker muss ich wohl einen Kontakt verdorben haben, sodass der jetzt, vermutlich in Verbindung mit besonderen Temperaturkonstellationen, das Signal nicht sauber durchlässt. Ersatzteile sind bestellt.
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Magnetventil 2


Anfangs steht das linke Manometer auf 0. Beim Einschalten des Bezugs springt die Nadel auf ca. 3,5 bar. Dann wird einige Sekunden lang mit dem normalen Wasserleitungsdruck vorgebrüht (eine sog. Präinfusion), bevor die Pumpe hörbar anspringt und die vollen 9,5 bar auf den Kaffee presst.
Das Entscheidende und Neue ist der erste Sprung der Nadel von 0 auf 3,5, denn zusammen mit dem Magnetventil, das die Brühgruppe öffnet, gibt das Absperrventil jetzt auch die Zuleitung zur Maschine frei. Nur wenn die Maschine Wasser braucht, entweder zum Kaffeebrühen oder zum Befüllen des Dampfkessels, ist Druck auf den Wasserschläuchen. Sonst ist die Leitung zu, sodass ein geplatzter Schlauch keine große Überschwemmung verursachen kann. Jetzt kann ich auch beruhigt die Maschine laufen lassen, wenn ich oben im DG sitze.

Das ermöglichen zwei Relais’, die ich zusätzlich zu dem Einschaltwischerelais für den Zeitschaltuhrbetrieb eingebaut habe (grüner Pfeil)

Ohne die kompetente Unterstützung des Kaffeenetzes hätte ich das mal wieder nicht geschafft. Daher ist es Ehrensache, dass dieser Einbau auch für das Kaffeewiki dokumentiert wurde.
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Relais


Jetzt habe ich endlich Zeit gefunden, den Hardware-Hack der Vivaldi richtig einzubauen.Das Relais (oberer Pfeil) ist jetzt im Maschinengehäuse untergebracht und an die 230V-Stromversorgung der Vivaldi (unterer Pfeil) angeschlossen. Ein Kabel weniger in der Kaffeeecke.
Es wird aber jetzt wieder eins dazu kommen, denn ich habe gleich einen Anschluss verbaut (mittlerer Pfeil), der demnächst ein Magnetventil regelt. Das soll den manuellen Absperrhahn unter der Spüle ersetzen und dafür sorgen, dass die Wasserleitung zum Filter nur dann unter Druck steht, wenn die Kaffeemaschine tatsächlich eingeschaltet ist. Dann fühlt man sich irgendwie sicherer...
Was fehlt dann noch? Ein vernünftiges Podest für die Maschine, dann wär’s rum. Ich weiß noch gar nicht, was ich machen soll, wenn meine Kaffeeecke perfekt ist. Vielleicht mich anderen, sinnvolleren Dingen widmen.
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Kaffeemaschinenhack


Es klappt!
Zugegeben, das Bild erklärt sich nicht von selbst. Daher erkläre ich es:
Dies ist die Schaltung, die die La Spaziale S1 Vivaldi II zeitschaltuhrfähig macht. Und zwar erwiesenermaßen. Links das Relais-Modul, hier noch extern an 230V Strom angeschlossen, mit dem Flachbandkabel an das Bedienpaneel der Kaffeemaschine angeschlossen. Durch diesen selbst gebastelten Zwischenstecker:

ist das ganze auch vollständig rückbaubar.
Kosten: Ca. 30€ -
ich und das ganze Kaffee-Netz, wir waren äußerst happy, als es tatsächlich genauso funktionerte wie geplant.

Und noch etwas: Der Dampfboiler funktioniert auch wieder.
Wie sich herausstellte, ist er lediglich überfüllt worden und
streikte deswegen. Warum das passieren konnte und der Füllstandssensor versagte, habe ich nicht herausbekommen können. Daher kann ich nicht ausschließen, nur hoffen, dass sich der Vorgang nicht wiederholt.
Aber erst mal läuft die Maschine wieder. Morgen sogar von selbst: Zum ersten Mal müssen wir nicht früher aufstehen, um die Maschine vorzuheizen. Das macht die Zeitschaltuhr. Happy
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Zeitschaltuhr v2

Ich habe hier glaube ich gar nicht berichtet, dass das Zeitschaltuhr-Projekt für die Vivaldi zwischenzeitlich gescheitert war. Die simple Kopie des amerikanischen Hacks funktionierte leider nicht. Offensichtlich wurde die Technik der Maschine für den europäischen Markt geändert, denn in unseren Versuchen schaltete sich die Maschine zwar von selbst ein, aber dann leider auch nach 10 Sekunden wieder aus.
Ich hatte mich schon damit abgefunden, jetzt doch die überteuerte Original-Zeitschaltuhr von La Spaziale zu kaufen. Nicht nur wegen des vielen Geldes ist das schade, sondern vor allem weil eine Steuerung über den Stromanschluss viel flexibler wäre und z.B. irgendwann die Einbindung in ein intelligentes Hausnetz böte.
Seit ein paar Tagen ist aber wieder
Bewegung in der Sache. Neue, sehr nette, kreative und vor allem Kenntnisreiche Kaffee-Netz-Kollegen haben sich des Themas angenommen und vorgeschlagen, statt des Kondensators ein Relais zu benutzen, um die Elektronik der Maschine zu überlisten. Dies dürfte wesentlich zuverlässiger funktionieren, und die Maschine dürfte dann eigentlich nicht merken, ob eine Hand oder ein zeitgesteuertes Relais den Power-On-Taster bedient.
Ich habe die nötigen Teile sogleich bestellt und bin schon sehr gespannt, ob es tatsächlich funktioniert.
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KKRRRRKKRRRR!

An meiner eigenen Kaffeemaschine bekam ich leider jetzt ganz andere Geräusche zu hören.
Vorgestern warf ich sie nachmittags an, und wie gewohnt kam ein „Rrraarrraaarrraaa“, mit dem die Pumpe Wasser in den kalten Dampfkessel befördert. Nur leider hörte das nicht wie sonst nach ein paar Sekunden auf, sondern ging weiter: „Rrraarrraaarrraaarrraarrraaarrraaarrraarrraaarrraaarrraarrraaarrraaa“, um dann überzugehen in ein „KKRRRRKKRRRR!“, worauf ich die Maschine verschreckt ausschaltete. Als ich sie gleich wieder einschaltete, kam dies: „---------“, nämlich gar nichts mehr.
Der Kessel heizte aber auf, der Druck stieg immer höher, bis in den roten Bereich. Ich schaltete den Dampfboiler aus (das geht zum Glück separat vom Brühboiler bei dieser Zwei-Kessel-Maschine) und ließ Wasser ab.
Inzwischen ist der Dampfboiler sogar leer, aber es wird einfach gar nicht mehr nachgepumpt. Was genau defekt ist, habe ich auch trotz
Hilfe des Kaffee-Netzes noch nicht herausgefunden: Ventil beim Einlass in den Dampfkessel, Steuerungsplatine, ... Der Händler mit Sitz in Wien (was die Garantieabwicklung auch nicht einfacher macht) ist leider auch erst am Montag wieder erreichbar.
Immerhin kann ich in der Zwischenzeit wenigstens Espressi ziehen, indem ich beim Einschalten der Maschine den Dampfboiler gleich abschalte - wenn nur Luft im Kessel ist, würde die Heizspirale wohl schnell über’n Jordan springen. Aber der Koffeinnachschub ist auf hohem geschmacklichen Niveau gesichert, wenigstens etwas.
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Licht


Auf eine Anregung im Kaffeenetz hin habe ich mir eine Beleuchtung in meine Kaffeemaschine eingebaut.
Funktioniert ganz erstaunlich gut. Ich hatte nicht gedacht, dass eine Birne im Gehäuse ausreicht, um den Platz unter der Brühgruppe gleichmäßig auszuleuchten. Jetzt ist auch früh morgens der erste Kaffee in der dunklen Küche und abends der Gute-Nacht-Espresso sehr gut machbar: Die Tasse ist bis zum Boden ausgeleuchtet.
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Zeitschaltuhr


Die Vivaldi ist genial und macht mir einen Riesenspaß. Seit zwei Wochen ist mein Kaffeekonsum noch mal deutlich gestiegen, weil’s einfach so gut schmeckt. (Übrigens ist aus dem gleichen Grund der Kaffeekonsum außer Haus noch mal deutlich gesunken.)
Die Maschine hat nur einen sehr ärgerlichen Fehler: Sie hat einen Standby-Modus. Wozu der dienen soll, obwohl doch im Gegensatz zum Fernseher kein Fernbedienungs-Empfangsteil ständig abgefragt werden muss, erschließt sich mir nicht. Jedenfalls lässt sich die Maschine nicht morgens über eine simple Stecker-Zeitschaltuhr aufheizen, weil man zum eigentlichen Einschalten den Power-Knopf drei Sekunden gedrückt halten muss. Sehr ärgerlich.
La Spaziale bietet eigene Abhilfe: Sie verkaufen als Zubehör eine Zeitschaltuhr, die den Standby-Modus umgeht - für sage und schreibe 170€.
Das ist eine Herausforderung für mich und einen Bekannten aus dem Kaffee-Netz.
Wir versuchen (besser gesagt: er versucht, der viel mehr Ahnung von Elektronik hat), eine Schaltung zu entwickeln, die der Maschine den besagten Tastendruck vorgaukelt. Dazu gibt es auch Anleitungen in einem amerikanischen Forum, aber bei meinem neueren Modell lässt sich das offensichtlich nicht 1:1 übertragen. Wir sind aber zuversichtlich, dass es klappt.
Das Bild oben zeigt, wie man das Gehäuse des Bedienungs-Panels aufschrauben muss, um an die elektrischen Anschlüsse zu kommen, die es mit einer Elektronik zu überbrücken gilt. Oben sind von links nach rechts der Dampfhahn, der Heißwasserauslass, die beiden Manometer für Brühwasserdruck und Dampfdruck sowie die Brühgruppe zu erkennen.
BTW: Die Zeit, die wir da hinein investieren, darf man natürlich nicht mit den 170€ verrechnen...
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neues Spielzeug II


Hier endlich die Auflösung, was in den Paketen war: meine neue, vermutlich meine letzte Kaffeemaschine. Denn was soll schon danach noch kommen? Mit diesem Gerät könnte ich auch eine kleine Gastronomie betreiben. Wenn das Lehrerdasein mal keinen Spaß mehr macht, steige ich auf Barista um. Winking
War ein Super-Sonderangebot, so dass ich einfach zuschlagen musste. Was ich mir von der Maschine erhoffe, ist nicht unbedingt noch besserer Kaffee, denn die Silvia macht Gourmet-Shots - wenn man’s kann und wenn alles in einem Moment zusammenpasst. Genau das ist dann nämlich die Vivaldi: Beständigkeit. Man kann den Brühdruck, die Durchflussmenge, die Brühtemperatur (gradgenau!) einstellen und damit reproduzierbar Spitzenkaffee herstellen. Außerdem: Milch schäumen, noch während der Espresso in die Cappuccino-Tassen durchläuft. Also Schluss mit Aufheizen und Herunterkühlen, Schluss mit
Temperatursurfen, paradiesische Zeiten brechen an.
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neues Spielzeug


Hier wurde ein neues Spielzeug angeliefert. Nein, nicht für meinen Sohn, auch wenn er gerade das Paket öffnet, sondern für mich. Aber was es ist, werde ich erst dann verraten, wenn ich es richtig eingerichtet habe und beherrsche. Am Kategorie-tag kann man aber schon erahnen, worum es geht.
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