Dez 2007
Glauben
28.12.07 Kategorien:Allgemeines
Es ist erstaunlich, wie sehr das Thema 'Glauben' derzeit in den Medien ist. Dass Sloterdijk und Fliege auf 3Sat in einer Diskussionsreihe zum Thema der Zehn Gebote über Gottesglauben diskutieren, ist ja noch nicht sehr verwunderlich. Aber auch Talkrunden mit Breitenwirkung behandeln das Thema: Bei Maybritt Illner und Frank Plasberg tauschen sich Hape Kerkeling, Gregor Gysi, Manfred Lütz etc. über neue Spiritualität aus.
Und noch nicht einmal die Menge ist es, die verwundert. Vielmehr hat sich der Grundtenor geändert. Ich erinnere mich noch gut, dass vor 10 Jahren der Glauben in der Verteidigungsposition war und dass gerade die öffentliche Diskussion mit den Naturwissenschaften frustrierend erschien. Meinen Schülern brachte ich spätestens im Oberstufenkurs immer schon bei, dass Naturwissenschaft und Religion sich gut ergänzen, weil sie dieselbe Welt aus verschiedenen Blickwinkeln zu erklären versuchen. Nur schlechte Wissenschaftler (wie z.B. Richard Dawkins) verabsolutieren ihre auf Zahlen und Ratio fußende Sichtweise und ignorieren, dass weite Teile der Wirklichkeit wie Erleben, Gefühle, Sinn, Beziehung etc. durch die Methode von vornherein ausgeklammert werden. Ich bin sehr überrascht, wie konsensfähig die Erkenntnis jetzt geworden ist, dass es sinnvoll ist zu denken und zu spüren, dass es über die naturwissenschaftlich erklärbare Welt hinaus noch etwas gibt.
Eine spannende Zeit. Spannend auch, wann ich davon etwas mehr in der Schule bemerke. Bei meinen Schülern ist das Thema noch nicht so deutlich angekommen. Dort muss ich als Relilehrer noch sehr viele Türen einrennen, die noch nicht offen stehen. Ich versuche noch zu ergründen, warum das so ist. Zwei Arbeitshypothesen: Trotz Weltjugendtag und Taizé ist Spiritualität ein Thema der Erwachsenen. Und diese prägen in einer älter werdenden Gesellschaft offensichtlich den öffentlichen Diskurs (wieder) mehr als früher, als fast nur Jugendkult zählte. Zweite These: Die Naturwissenschaft in den Schulen hat die Reflexion der eigenen Methodik und das Wesen der Religion noch nicht in dem Maße geleistet, wie es nötig wäre. Wie oft hören Schüler im Phyisk- oder Chemieunterricht den ärgerlich blöden Satz: "Glauben kannst du Reliunterricht, hier musst du etwas wissen!"?
Und noch nicht einmal die Menge ist es, die verwundert. Vielmehr hat sich der Grundtenor geändert. Ich erinnere mich noch gut, dass vor 10 Jahren der Glauben in der Verteidigungsposition war und dass gerade die öffentliche Diskussion mit den Naturwissenschaften frustrierend erschien. Meinen Schülern brachte ich spätestens im Oberstufenkurs immer schon bei, dass Naturwissenschaft und Religion sich gut ergänzen, weil sie dieselbe Welt aus verschiedenen Blickwinkeln zu erklären versuchen. Nur schlechte Wissenschaftler (wie z.B. Richard Dawkins) verabsolutieren ihre auf Zahlen und Ratio fußende Sichtweise und ignorieren, dass weite Teile der Wirklichkeit wie Erleben, Gefühle, Sinn, Beziehung etc. durch die Methode von vornherein ausgeklammert werden. Ich bin sehr überrascht, wie konsensfähig die Erkenntnis jetzt geworden ist, dass es sinnvoll ist zu denken und zu spüren, dass es über die naturwissenschaftlich erklärbare Welt hinaus noch etwas gibt.
Eine spannende Zeit. Spannend auch, wann ich davon etwas mehr in der Schule bemerke. Bei meinen Schülern ist das Thema noch nicht so deutlich angekommen. Dort muss ich als Relilehrer noch sehr viele Türen einrennen, die noch nicht offen stehen. Ich versuche noch zu ergründen, warum das so ist. Zwei Arbeitshypothesen: Trotz Weltjugendtag und Taizé ist Spiritualität ein Thema der Erwachsenen. Und diese prägen in einer älter werdenden Gesellschaft offensichtlich den öffentlichen Diskurs (wieder) mehr als früher, als fast nur Jugendkult zählte. Zweite These: Die Naturwissenschaft in den Schulen hat die Reflexion der eigenen Methodik und das Wesen der Religion noch nicht in dem Maße geleistet, wie es nötig wäre. Wie oft hören Schüler im Phyisk- oder Chemieunterricht den ärgerlich blöden Satz: "Glauben kannst du Reliunterricht, hier musst du etwas wissen!"?
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Getting things done
28.12.07 Kategorien:Allgemeines
Ich versuche mal wieder, meinen Alltag in den Griff zu bekommen. Zur Zeit häufen sich so viele kleine Tätigkeiten (neudeusch 'Projekte') in meinem privaten und beruflichen Leben, dass ich mit meinem Gedächtnis und mit einfachen Notizzetteln (neudeutsch 'ToDo-List') nicht mehr zurande komme.
Jetzt probiere ich 'Getting things done' aus, von Kennern liebevoll mit 'GTD' abgekürzt. Es geht zurück auf ein Buch von David Allen, auf deutsch unter 'Wie ich die Dinge geregelt kriege' erschienen. Zuerst vermutete ich dahinter eine Art 'Simplify your life' auf englisch - also eine modische Sammlung von allgemeinen und nutzlosen Tipps ("Entmisten Sie ihren Schreibtisch" oder "Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche" - ach ja, aber wie? Tiki, bleib bei deinen Kirchen-Karikaturen!).
Ich habe mir auch nicht den Tort angetan, das Buch wirklich zu lesen, denn die Zeit dafür müsste ich mir ja mit einem besseren Zeitmanagement erst abknapsen . Aber nach ein wenig Google und Wikipedia meine ich schon, die essentiellen Stärken dieses Konzepts verstanden zu haben, und ein paar Aspekte sind durchaus interessant und wert, probiert zu werden.
Die erste Idee ist nicht neu: Schreibe die Sachen auf, dann hast du sie aus dem Kopf. Nun gut, das geht auch ohne ein großes Konzept.
Auch dann geht es erst mal harmlos weiter: Gehe später irgendwann in Ruhe das Aufgeschriebene durch und teile es ein in Projekte, füge Prioritäten und Deadlines hinzu und noch einiges Weitere. Aber jetzt wird es interessant: Ordne jeder Aufgabe auch einen Kontext zu. 'Kontext' heißt: Ort oder Werkzeug. Wo und womit kannst du diese Aufgabe erledigen? Dann kannst du nämlich, wenn du am Schreibtisch sitzt, dir alle Aufgaben, auch von völlig verschiedenen Projekten, vornehmen, die zum Kontext 'Schreibtisch' gehören. Oder ich bin in der Schule und habe ein Freistunde - was wollte ich noch mal alles erledigen, was in der Schule stattfinden muss?
Meine Hoffnung ist, dass ich wirklich dann auch Dinge erledigen kann und mich nicht später ärgere: Ach ja, das musste ich ja noch machen, habe ich aber in der Schule vergessen. Und jetzt zu Hause geht es nicht, und morgen in der Schule wird's knapp.
Meine Befürchtung ist, dass man sich noch mehr unter Druck setzt, jedes Zeitfenster auch produktiv zu nutzen.
Aber so wie jetzt geht es nicht weiter. Die Energie, mit der ich derzeit alles zu Erledigende im Kopf behalten muss, fehlt mir beim Erledigen der Dinge. Ich habe mir ein sehr schönes Programm für dieses Konzept heruntergeladen (iGTD, Donation-Ware) und werde es mal ernsthaft ausprobieren mit Getting Things Done.
Jetzt probiere ich 'Getting things done' aus, von Kennern liebevoll mit 'GTD' abgekürzt. Es geht zurück auf ein Buch von David Allen, auf deutsch unter 'Wie ich die Dinge geregelt kriege' erschienen. Zuerst vermutete ich dahinter eine Art 'Simplify your life' auf englisch - also eine modische Sammlung von allgemeinen und nutzlosen Tipps ("Entmisten Sie ihren Schreibtisch" oder "Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche" - ach ja, aber wie? Tiki, bleib bei deinen Kirchen-Karikaturen!).
Ich habe mir auch nicht den Tort angetan, das Buch wirklich zu lesen, denn die Zeit dafür müsste ich mir ja mit einem besseren Zeitmanagement erst abknapsen . Aber nach ein wenig Google und Wikipedia meine ich schon, die essentiellen Stärken dieses Konzepts verstanden zu haben, und ein paar Aspekte sind durchaus interessant und wert, probiert zu werden.
Die erste Idee ist nicht neu: Schreibe die Sachen auf, dann hast du sie aus dem Kopf. Nun gut, das geht auch ohne ein großes Konzept.
Auch dann geht es erst mal harmlos weiter: Gehe später irgendwann in Ruhe das Aufgeschriebene durch und teile es ein in Projekte, füge Prioritäten und Deadlines hinzu und noch einiges Weitere. Aber jetzt wird es interessant: Ordne jeder Aufgabe auch einen Kontext zu. 'Kontext' heißt: Ort oder Werkzeug. Wo und womit kannst du diese Aufgabe erledigen? Dann kannst du nämlich, wenn du am Schreibtisch sitzt, dir alle Aufgaben, auch von völlig verschiedenen Projekten, vornehmen, die zum Kontext 'Schreibtisch' gehören. Oder ich bin in der Schule und habe ein Freistunde - was wollte ich noch mal alles erledigen, was in der Schule stattfinden muss?
Meine Hoffnung ist, dass ich wirklich dann auch Dinge erledigen kann und mich nicht später ärgere: Ach ja, das musste ich ja noch machen, habe ich aber in der Schule vergessen. Und jetzt zu Hause geht es nicht, und morgen in der Schule wird's knapp.
Meine Befürchtung ist, dass man sich noch mehr unter Druck setzt, jedes Zeitfenster auch produktiv zu nutzen.
Aber so wie jetzt geht es nicht weiter. Die Energie, mit der ich derzeit alles zu Erledigende im Kopf behalten muss, fehlt mir beim Erledigen der Dinge. Ich habe mir ein sehr schönes Programm für dieses Konzept heruntergeladen (iGTD, Donation-Ware) und werde es mal ernsthaft ausprobieren mit Getting Things Done.
FEG-TV 01
03.12.07 Kategorien:Schule
Nun sind wir auf Sendung mit der ersten offiziellen Folge. Am Montag war große Release-Party in der Pause.
Die Sendung ist recht gut gelungen. Mit einigen Haken und Ösen zwar, einigen verbesserungsfähigen Details, aber vieles ist auch um einiges schöner als bei der Übungs-Nummer vom letzten Juli. Das Intro und die Jingles, der Sprecher mit Teleprompter etc, - wir verbessern uns hoffentlich von Mal zu Mal. Zum Glück aber hat das Publikum nicht gemerkt, wie knapp es war, dass wir überhaupt etwas vorzuzeigen hatten. Das war Timing auf den letzten Drücker. Aber echte Profis überspielen das gekonnt.
Advent?
03.12.07 Kategorien:Allgemeines
Advent? Weihnachten? Überall gibt es jetzt Weihnachtsfeiern, bis zum Überdruss. Das war neulich Thema in der Relpaed-Mailingliste: Wir sind doch im Advent. Aber vielen scheint der Sinn dieser Zeit nicht mehr greifbar zu sein.
Das ist ein neues Streitfeld, meiner Beobachtung nach, neben den ärgerlichen Weihnachtssüßigkeiten und -dekorationen ab September - unterbrochen von Halloween. Aber den Kampf haben wir sowieso verloren.
Offensichtlich auch den um den Besitz des Begriffs 'Weihnachten'. Ein krasser Beleg ist das Werbeplakat einer Oberhausener Shopping-Mall:
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Weihnachten ist erst mal nirgens, nur der Advent ist da - und das auch nicht ab dem 16.11, sondern ab dem 3.12. Vierter Sonntag vor Weihnachten, so lernen es meine Fünftklässler noch.
Aber ist Weihnachten wirklich in der Shopping-Mall? Ich habe ja immer noch die naive Hoffnung, dass es woanders noch mehr ist.
Und die Begriffe auf dem T-Shirt des Mädchens werden auch vereinnahmt. Bei Freude und Glanz, sogar bei Geschenken lasse ich mir das ja noch gefallen - aber spätestens bei Wundern sollte man etwas mehr Demut walten lassen. Aber auch 'Demut' ist ein Begriff, der langsam verblasst...
Das ist ein neues Streitfeld, meiner Beobachtung nach, neben den ärgerlichen Weihnachtssüßigkeiten und -dekorationen ab September - unterbrochen von Halloween. Aber den Kampf haben wir sowieso verloren.
Offensichtlich auch den um den Besitz des Begriffs 'Weihnachten'. Ein krasser Beleg ist das Werbeplakat einer Oberhausener Shopping-Mall:
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Weihnachten ist erst mal nirgens, nur der Advent ist da - und das auch nicht ab dem 16.11, sondern ab dem 3.12. Vierter Sonntag vor Weihnachten, so lernen es meine Fünftklässler noch.
Aber ist Weihnachten wirklich in der Shopping-Mall? Ich habe ja immer noch die naive Hoffnung, dass es woanders noch mehr ist.
Und die Begriffe auf dem T-Shirt des Mädchens werden auch vereinnahmt. Bei Freude und Glanz, sogar bei Geschenken lasse ich mir das ja noch gefallen - aber spätestens bei Wundern sollte man etwas mehr Demut walten lassen. Aber auch 'Demut' ist ein Begriff, der langsam verblasst...
Macbook
03.12.07 Kategorien:Technik+Gadgets
Inzwischen habe ich auch mein neues Macbook bekommen - incl. Mac OS X Leopard.
Es ist ein Genuss, damit zu arbeiten. Vielleicht später mal mehr zu X.5.
Ich habe gleich ein schönes Rabattangebot genutzt und preiswert Speicher aufgerüstet: 4GB. Ein tolles Gefühl, wenn man massenweise Zeug offen hat und trotzdem nur die Hälfte der Kapazität nutzt - und das Swapfile, das sonst immer die Systembremse war, bleibt permanent auf 0MB.
Neues Layout
02.12.07 Kategorien:Allgemeines
Die Seite ist neu organisiert. Vor allem wurde das Tagebuch in zwei eigenständige Teile aufgespalten, um die Themen klarer zu trennen:
Familientagebuch: Ereignisse rund um das Familienleben und unseren immer noch nicht abgeschlossenen Hausbau.
Notizblog: Meine privaten Gedanken zu mehr oder weniger wichtigen Themen.
Familientagebuch: Ereignisse rund um das Familienleben und unseren immer noch nicht abgeschlossenen Hausbau.
Notizblog: Meine privaten Gedanken zu mehr oder weniger wichtigen Themen.