Internet

Reeder

Ich bin eigentlich als Early Adopter bezüglich Computernutzung verschrieen - zu diesem Ruf kommt man aber durchaus leicht in einem Umfeld, in dem es nur wenige gibt, bei denen z.B. ein Wort wie ‚Browser‘ nicht nur zum passiven, sondern sogar zum aktiven Wortschatz gehört.
Aber mitunter lasse ich manche Entwicklung, auch nützliche darunter, lange an mir vorbeiziehen, bis ich aufspringe. So jetzt mit RSS-Readern.
Ich lese einige Blogseiten sehr regelmäßig. Bisher habe ich deren Lesezeichen in Tabs zusammengefasst, also ungefähr so: Eine Gruppe von fünf oder sechs Favoriten-Seiten, die ich mehrmals täglich durchklicke, eine für Apple-News, eine für berufliche Informationen, etc. Irgendwann tauchte zwar am Rand meines Wahrnehmungsfeldes die Idee von RSS-Readern auf, die die Neuigkeiten gesammelt präsentieren. Irgendwie war mir aber keins von diesem Programmen wirklich sympathisch.
Jetzt stieß ich auf
Reeder - dieses Programm gibt es sowohl für den Mac, das iPhone als auch das iPad. Es ist eigentlich nur ein Client für den Google-Reader-Dienst: Wenn die neuen Posts auf einem der Geräte abgearbeitet wurden, erscheinen sie auch auf den anderen als ‚gelesen‘. (Ok, auf diese Art erfährt Google noch viel mehr über mich und meine Interessen, aber das muss man halt hinnehmen...) Aber nicht nur ist der Service sehr praktisch, sondern diese Programme sind auch noch ästhetisch gestaltet. Vor allem die iPad-Version erzeugt beim Internet-News-Lesen fast ein Gefühl wie bei der guten, alten Zeitung:

Im Querformat wird links eine Spalte mit den Quellen angezeigt, rechts der Artikel. Wenn man das iPad dann hochkant dreht, verschwindet die Link-Leiste zur Seite hinaus, und man kann sich ganz auf den Artikel konzentrieren.
Leider habe ich kein iPad Winking Aber auch die iPhone- und die Mac-Version sind klasse. Nur was mache ich jetzt in der Zeit, in der ich sonst immer meine Stammseiten durchgeklickt habe? Ich werde womöglich arbeiten müssen...
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Lehrerblogs

Im Spiegel wurde über Lehrerblogs geschrieben. Auch einer meiner liebsten wurde genannt: Herr-Rau.de (Ich bin sicher: Der Name geht darauf zurück, dass er als junger Lehrer sich an diese Art der Ansprache kaum gewöhnen konnte. Ging mir zumindest damals auch so.).
Ein anderer bloggender Lehrer wurde im Spiegel-Artikel zitiert mit der Prophezeiung, dass Internettagebücher von Lehrern keine Zukunft hätten, weil sie niemanden interessierten. Ich teile die Voraussage, aber ich habe eine ein wenig andere Begründung: Die Gefahr, dass einzelne Personen sich oder andere wiederfinden könnten, ist zu groß. Und damit kann ich viele der interessanten Geschichten und ‚bloggable Events‘, die mir täglich begegnen, nicht bloggen.
Es kann egal sein, wenn ein Verkäufer über die Kunden in seinem Elektronikladen lästert, und die wenigsten Kunden in Björn Harstes Sparmarkt recherchieren nach sich selbst im Shopblogger („Der wollte nur ins Blog!“ ist ein Running Gag in den Shopblogger-Kommentaren, doch nur in den seltensten Fällen stimmt es). Aber ich kann Schüler und Kollegen noch so sehr anonymisieren; wenn jemand meine Schule kennt und über mein Blog hier stolpert, wird er leicht kombinieren können. Also brauche ich eine so scharfe Schere im Kopf, dass das Bloggen über den Schulalltag kaum Spaß macht.
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