Lehrerblogs

Im Spiegel wurde über Lehrerblogs geschrieben. Auch einer meiner liebsten wurde genannt: Herr-Rau.de (Ich bin sicher: Der Name geht darauf zurück, dass er als junger Lehrer sich an diese Art der Ansprache kaum gewöhnen konnte. Ging mir zumindest damals auch so.).
Ein anderer bloggender Lehrer wurde im Spiegel-Artikel zitiert mit der Prophezeiung, dass Internettagebücher von Lehrern keine Zukunft hätten, weil sie niemanden interessierten. Ich teile die Voraussage, aber ich habe eine ein wenig andere Begründung: Die Gefahr, dass einzelne Personen sich oder andere wiederfinden könnten, ist zu groß. Und damit kann ich viele der interessanten Geschichten und ‚bloggable Events‘, die mir täglich begegnen, nicht bloggen.
Es kann egal sein, wenn ein Verkäufer über die Kunden in seinem Elektronikladen lästert, und die wenigsten Kunden in Björn Harstes Sparmarkt recherchieren nach sich selbst im Shopblogger („Der wollte nur ins Blog!“ ist ein Running Gag in den Shopblogger-Kommentaren, doch nur in den seltensten Fällen stimmt es). Aber ich kann Schüler und Kollegen noch so sehr anonymisieren; wenn jemand meine Schule kennt und über mein Blog hier stolpert, wird er leicht kombinieren können. Also brauche ich eine so scharfe Schere im Kopf, dass das Bloggen über den Schulalltag kaum Spaß macht.