MacBook Air

Air

Nach zwei Wochen mit dem neuen Computer sollte ich doch endlich auch mal drüber erzählen. Ein kompletter Testbericht wäre zu viel für diesen Blog - ich zähle ein paar Eindrücke auf.

Das Air mutet an wie die Aire: Das berühmte Kammermusikstück von J.S. Bach (eigentlich ‚Arie’ ) drückt schwebende Leichtigkeit mit Tönen aus - das MacBook ist ein himmlisch leichter Begleiter. Es wirkt so sanft und filigran. Ich muss mir immer wieder bewusst machen, dass es eben weder Netbook noch Spielzeug ist. Es ist ein vollständig vollständiger Computer, in (fast) allen Daten besser als mein alter, und doch so klein: Zusammgeklappt so groß wie an A4-Blatt, und er wirkt fast so leicht und dünn. Aber er ist trotzdem äußerst robust: Die Unibody-Technik, mit der die beiden Hauptstücke des Gehäuses aus massiven Aluminium-Blöcken gefräst werden, lässt dieses schlanke Stück Technik haptisch wirken wie ein solides Metallbrett.
Ich kann gut verstehen, dass es über diesen Computer so gut wie keine Kritik in der Apple-Öffentlichkeit zu finden gibt.
Auch ich bin begeistert: Die Rechenleistung ist nicht top, aber sie wird mir lange hinreichen. Die Performance im Alltag ist nicht zuletzt dank der sehr schnellen Flash-Speichertechnologie beeindruckend: Programme sind sofort da nach dem Start. Die Batterieleistung ist tatsächlich sehr hoch. Ich komme damit fast über einen normalen Arbeitstag hinweg, brauche auf jeden Fall kein Netzteil mit in die Schule zu schleppen, egal was mir dort an Arbeit zukommt.

Besonders freue ich mich über das Geräuschbild, weil ich nach dem alten MacBook diesbezüglich erholungsbedürftig war. Beim Aufwachen aus dem Schlafmodus schnarrt kein CD-Laufwerk an, um nachzuschauen, ob ein Datenträger darin liegt. Und der Lüfter, das einzige bewegliche Teil am Air, dreht zwar laut Systemangaben immer auf ca. 2000 Touren, aber man hört ihn nur dann, wenn man den Boden des Gerätes rechts hinten unmittelbar ans Ohr hält. Wenn der Prozessor mal mit voller Leistung gefordert wird, beim Videoschnitt oder bei schlecht programmierten Flash-Webseiten, schraubt sich die Belüftung zwar hoch (und die Batterielaufleistung geht gewaltig zurück), aber das Summen bleibt angenehm sonor und ist in keiner Weise mit dem weißen MacBook-Fön vergleichbar.
Zum Geräuschbild passen auch die Lautsprecher. Sie klingen durch die Tastatur hindurch mit einem überraschend vollen Klang. Für kurze Klangbeispiele könnte das sogar zur Beschallung eines Klassenraums ausreichen.
Ebenso begeistert mich die Tastatur als solche. Sie ist nicht nur besser als die alte, sondern erstaunlicherweise sogar angenehmer als die USB-Tastatur auf meinem Schreibtisch. Ich denke, das ist die beste Tastatur zum flinken und präzisen Tippen, die ich je hatte.
Es sei denn, und damit kommen wir zu ein paar Nachteilen, der Laptop wird wirklich als Lap-Top benutzt, auf dem Schoß, v.a. mit über einander geschlagenen Beinen. Weil er nämlich so leicht ist, gerät er hier sehr leicht ins Kippeln.
Das kann einen ärgern, ist aber natürlich in Kauf zu nehmen angesichts des genialen Formfaktors, ebenso wie das relativ kleine Display. Hier haben die Apple-Ingenieure im wahrsten Wortsinn ‚Augenmaß‘ bewiesen. Denn das Display ist an der Grenze zu ‚zu klein‘, aber noch nicht darunter. Die Auflösung von 1366 Pixeln sorgt vor allem für genügend Arbeitsplatz. Trotzdem schließe ich den Computer natürlich gerne am 23“-Monitor über dem Schreibtisch an.
Und noch ein kleiner, aber lästiger Nachteil: Das Klicken des Trackpad-Tasters (es gibt ja keine extra Taste mehr dafür, sondern das ganze Trackpad ist als Taste programmierbar) ist relativ laut, wenn die Umgebung extrem leise ist. Weil ich aber die ‚Antippen-statt-Klicken‘-Funktion noch nie leiden konnte, habe ich mir ein kleines
Applescript gesucht, mit dem man im Bedarfsfall zügig umschalten kann zwischen Klicken und Antippen.
Was bezüglich der Alltagstauglichkeit natürlich noch abzuwarten bleibt, ist der relativ geringe Festplattenplatz. Von 500GB auf 128GB ist schon ein gewaltiger Schritt zurück. Nun, es war kein Problem, die großen Speicherfresser, v.a. Filme, zu finden und auszulagern. Aber bei Musik und v.a. bei Fotos wird es mir schwer fallen, zurückzustecken. Fürs erste ist aber jetzt mal alles eingerichtet, sogar mit einer virtuellen Festplatte für das Windows-Betriebssystem, und es bleiben aktuell noch 35GB Luft.
Ich bin absolut überzeugt, dass das der richtige Rechner für mich für die nächsten Jahre ist. Auch wenn ich das iPad-Konzept klasse finde, bin ich doch mit dem MacBook Air besser dran.
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Versandbestätigung

Ich habe mich nach einigen Überlegungen jetzt entschieden: Es soll ein MacBook Air sein.
Noch habe ich das Teil gar nicht live gesehen, aber die Rezensionen sind äußerst positiv. Es ist
offensichtlich von der Rechenleistung her vergleichbar mit den aktuellen Laptops, also wohl einen Tacken schneller als mein jetziger Rechner. Das ist aber gar nicht so wichtig. Vor allem ist es super klein und leicht und leise und beim Aufklappen sofort da - also ein iPad mit vollwertigem OS und einer vollwertigen Tastatur: „MacBook Air Has the Feel of an iPad in a Laptop“ (Walt Mossberg, New York Times).
Instinktiv habe ich es auch genau so gemacht, wie es Walt Mossberg s empfiehlt: beim kleinen 11“-Gerät die größtmögliche Speicherkapazität bestellen. Das sind immer noch ‚nur‘ 128GB Fest(platten)speicher, wesentich weniger, als ich jetzt im weißen Macbook habe. Aber das wird sich hoffentlich im Alltag regeln lassen: Filme kommen auf eine externe USB-HD. Und eigentlich soll dieser Flashspeicher ja nicht austauschbar oder erweiterbar sein - aber
da tut sich anscheinend auch etwas. Wenn ein Upgrade irgendwann mal fällig wird, könnte das vielleicht gehen.

Heute kam die Versandbestätigung von Apple - juhu. Dann ist das Ding ja früher als erwartet hier. Happy
Als ich dann die Sendungsverfolgung bei UPS aufrief, musste ich feststellen: versendet aus Shanghai - uff. Dann dauert es vermutlich doch länger... Sad
UPDATE:
Es geht doch schneller. Happy Das Gerät kommt per Luftpost. Gut, dass die in Dubai keine Bombe dazugepackt haben. Winking
Wenn die Maschine nicht in Köln, sondern in Frankfurt gelandet wäre, wo am Montag kein Feiertag war, hätte es vielleicht sogar schon gestern hier sein können.
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iPad oder Macbook Air?

Bisher war mir völlig klar, dass ich im nächsten Frühjahr, nach dem ersten Update, ein iPad kaufen werde. Mir erscheint das als eine geniale Sache: Für alles, was ich unterwegs mache, müsste das iPad eigentlich reichen. Im Grunde fällt mir nichts ein, wofür ich einen vollwertigen Rechner tatsächlich unbedingt bräuchte.
Jetzt aber beginne ich, schwach zu werden: Das
neue Macbook Air ist schon eine geniale Maschine. Ein vollwertiger Laptop, sogar mit voller Tastaturgröße, wiegt aber nur einen Bruchteil von meinem Macbook. Nun bin ich dabei abzuwägen.

Das iPad-Szenario finde ich sehr reizvoll. Es ist so groß wie ein Schulbuch. Mittel- bis langfristig kann ich mir sogar vorstellen, dass auch solche Schulbücher durch das iPad ersetzt werden. Bis die Schulbuchverlage ihre Produkte als eBook herausgeben, arbeiten einige findige Kollegen angeblich sogar mit eingescannten Schulbuchseiten - klingt nicht unplausibel. Präsentationen, Filme und Musik, die ich im Unterricht abspiele, klappen sowieso damit. Meine Stundenentwürfe müsste ich vielleicht gar nicht mehr ausdrucken, sondern spielte sie aufs iPad. Die Notenverwaltung und die Kursbücher (Fehlstunden von Schülern etc.) in der Oberstufe laufen über Teachertool, darin gibt es sogar einen Sitzplan. Meine Schüler würden sich sicher bald daran gewöhnt haben, dass ich nur noch das iPad aufs Pult lege.

Aber ein vollwertiger Rechner hat natürlich auch seine Vorteile. Nicht darüber nachdenken müssen, ob das, was ich vorhabe, mit dem iPad realisierbar ist - Datenübertragung und Vorhandensein der richtigen Programme sind garantiert. Einige Spezialaufgaben wie Videoschnitt oder Hörspielproduktion mit FinalCut Pro gehen im iOS sowieso gar nicht. Ebenso kann ich nur mit dem Mac Windows-Programme auf meinen Umterwegsrechner benutzen, wie z.B. unser Oberstufenverwaltungsprogramm.
Überhaupt Verwaltung: Die Apple-Office-Suite names iWork ist zwar genial, aber irgendwie läuft bei mir aus Traditionsgründen alles über Word und Excel - und alte Gewohnheiten, auch wenn sie gar nicht lieb gewonnen sind, legt man nicht so leicht ab.
Das neue MacBook Air, v.a. in der kleinen 11-Zoll-Variante scheint daher ein guter Kompromiss zu sein. Es ist etwas schwerer und größer als das iPad, aber deutlich leichter und kleiner als mein aktuelles MacBook. Es hat alle Vorteile des vollwertigen Mac OS - die genuinen Vorteile des iOS wie noch mal einfachere Bedienbarkeit und Konzentration auf nur ein Programm zur Zeit fallen für mich als alten Mac-Routinier nicht sehr ins Gewicht. Die Ausstattung des MacBook Air ist für mich völlig ausreichend: 2x USB, Kopfhörer-Ausgang. DVD brauche ich nicht wirklich, und falls die Flash-„Festplatte“ für etwas zu klein wäre, nähme ich eine USB-HD mit. Ebenso der fehlende Mikrofoneingang, der tatsächlich eine Einschränkung gegenüber meinem MacBook ist - aber auch hier gibt es USB-Geräte.
Nur zwei Vorteile sehe ich, die das iPad voraus hat. Erstens ist es flach und muss nicht aufgeklappt werden - ich kann mir viel besser vorstellen, das Ding auf dem Pult liegen zu haben, als den Notebook-Computer. Das MacBook wird daher wohl nicht das Schulbuch und die Stundenentwurfsausdrucke ersetzen. Und der zweite Vorteil: Es kostet nur etwa die Hälfte des MacBook Air...
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