Spendenaktion


Heute wurde unsere Fastenaktion mit großem Hallo beendet. Das großartige Ergebnis folgt ganz unten am Schluss, hier erst die Geschichte - chronologisch, und um die Spannung langsam aufzubauen. Winking
Mehrere Klassen des Friedrich-Ebert-Gymnasiums Sandhausen haben im
Rahmen des katholischen Religionsunterrichts eine beeindruckende  
Spendenaktion durchgeführt.
Gedacht war das eigentlich als kleine Fastenaktion - und ist dann  
'aus dem Ruder gelaufen', im positiven Sinne.
Die katholischen Lerngruppen der Klassen 5be und 6ab nehmen die  
Feiertage im Kirchenjahr durch. Zur Fastenzeit bot der  
Religionslehrer ihnen an, diese Erfahrung des Fastens einmal selbst  
zu machen. Jeder sollte freiwillig auf ein bisschen was verzichten:  
weniger fernsehen oder am Computer spielen, sich vielleicht auch mal  
ein unnötiges Fan-Heftchen oder ein paar Süßigkeiten verkneifen. Wenn  
dabei Geld eingespart wird, kann man das ja einem guten Zweck  
zuführen. Die Schülerinnen und Schüler ließen sich auf das Experiment  
ein.
Um einen guten Zweck auszuwählen und die Kinder noch etwas zu  
motivieren, veranstalteten wir im Unterricht ein Spiel, das die  
ungerechte Verteilung des Geldes in der Welt deutlich machen sollte.  
Die Schüler standen für die Weltbevölkerung (jeder Schüler 'war'  
250Mio Menschen) und die Stühle für das Geld. Schnell wurde deutlich,  
dass  die zwei 'Afrikaner' sich einen halben Stuhl teilen müssen,  
während ein einzelner 'Amerikaner' regelrecht Schwierigkeiten hatte,  
sieben Stühle zu 'besetzen'. Und uns in Europa geht es dabei auch  
sehr gut: Drei Schüler teilten sich neun Stühle. Danach waren die  
Schüler stark motiviert, sich verschiedene Hilfsprojekte von Misereor  
näher anzuschauen und sich für eins zu entscheiden.
Hier hat besonders die Situation in indischen Steinbrüchen  
beeindruckt, wo z.T. auch Kinder unter unmenschlichen Bedingungen  
arbeiten müssen, damit Grabsteine für den Export gebrochen werden.  
Diese Steine dominieren inzwischen auch den deutschen Markt: Damit  
hier die Grabsteine ein paar Euro billiger sind, werden in Indien  
Menschen ausgebeutet. Misereor unterstützt ein Projekt, das den  
Arbeitern dort ermöglicht, die Schürfrechte in Kooperativen zu  
erwerben und damit faire Löhne zu zahlen. Außerdem soll den  Kindern  
dort eine einfache Schulbildung ermöglicht werden. (
Link zum Misereor- 
Projekt
)
Nun kam die Sache erst richtig ins Rollen. Die Kinder gaben kleine,  
eingesparte Beträge ihrer persönlichen Fastenaktion in die  
Sammelbüchse. Das reichte einigen aber bald nicht mehr, und sie  
wollten unbedingt Geld sammeln gehen. Mit Spendenausweisen  
ausgestattet, zogen sie durch die Nachbarschaft und in  
Einkaufszentren und gaben jede Woche so große Beträge ab, dass die  
Spendenbüchse bald nicht mehr reichte. Dazu kam noch, dass sich die  
evangelischen Schülerinnen und Schüler der Aktion spontan anschlossen  
und mit genauso großem Elan an der Sammelaktion beteiligten. Ständig fragten die Schüler nach: "Wieviel ist es denn jetzt?" Aber  
das sollte erst am Ende ermittelt werden. Die Fastenzeit geht  
schließlich bis Ostern (auch diese Lernziel hatten die Schüler bald  
verinnerlicht), so dass erst jetzt nach den Ferien abgerechnet wurde.
Und das Ergebnis haute uns alle regelrecht um:
Die Klassen 5b und 5e haben im Religionsunterricht (beide Konfessionen) 1564,20€ gesammelt.
Bei der katholischen Religruppe 6ab waren es 'nur'
1054,35€, aber sie waren ja auch nur halb so viele Schülerinnen und Schüler!
Die Gesamtsumme der drei Klassen beträgt also 2618,55€.