Kalkofe

Ich bin über einen sehr interessanten Podcast gestolpert: Oliver Kalkofe hält eine Keynote auf den Münchner Medientagen - oder besser eine Standpauke. Er erklärt auf seine bewährt intelligente und amüsante Weise, dass das Fernsehen tot ist und warum es tot ist. Zusammengefasst: Die Verantwortlichen meinen, nicht anders zu können, und so schlimm sei es ja gar nicht, denn der Zuschauer wolle das ja alles sehen und schalte auch ein.
Fast alle seine Thesen kann ich nicht nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Auch aus unterrichtender Medienkritiker verfolge ich seit mittlerweile mehr als zehn Jahren, wie sich der Umgang mit dem Fernsehen bei meinen Schülern verändert. Das ist massiv! In den 90er-Jahren war die Unterrichtseinheit ‚Fernsehen‘ im Deutschunterricht der Klasse 9 noch sehr beliebt und auch sehr nötig. Heute müsste man eigentlich mal eine vernünftige Einheit zum Internet entwickeln, denn die Jugendlichen schauen einfach so gut wie nicht mehr fern.
Interessant an der verlinkten Datei ist übrigens tatsächlich nur die erste halbe Stunde, nämlich Kalkofels Keynote. Daran schließt sich eine Podiumsdiskussion an, in der Vertreter verschiedener Sender auf die Keynote reagieren und darstellen, dass sie nicht anders können und dass es so schlimm ja gar nicht sei, denn der Zuschauer wolle das ja alles sehen und schalte auch ein.