Schweinezyklus
22.11.08 Kategorien:Bildungspolitik
Bildungsoffensive - klingt ja klasse.
Ein Teil davon ist ja auch klasse: Die Einstellungsprozedur in Baden-Württemberg wird vorgezogen, sodass nicht mehr Rheinland-Pfalz und Hessen uns die besten Leute abziehen, alleine schon weil ihre Sommerferien früher beginnen und sie damit auch schon ihre Einstellungszusagen ein paar Wochen vor den Entscheidungen unserer Bürokratiemühlen in der Post hatten. Es ist schon verwunderlich, dass es für so eine einfache und für alle wachen Beobachter seit Jahren überfällige Maßnahme eines Machtwortes des Ministerpräsidenten persönlich bedurfte.
Klasse ist eigentlich auch, dass wieder im großen Stil eingestellt wird, endlich. Aber die Art, wie dies geschieht, treibt einem mal wieder die bildungspolitischen Tränen in die Augen. Es ist jetzt schon abzusehen, dass sich die Fehler der letzten 20 Jahre in den nächsten 5 Jahren wiederholen werden:
Jetzt wird jeder genommen, sofern er nur das Examen so gerade eben bestanden und auch in der Gesundheitsprüfung für Beamte nicht versagt hat. Und das nur, damit niemand im jetzt anstehenden Wahlkampf dem Ministerpäsidenten Oettinger vorwerfen kann, er habe zu wenig unternommen. Den Vorwurf der Opposition: „Was haben Sie denn für Luschen eingestellt!“ wird er leicht abtun - leichter jedenfalls als den Vorwurf, dass er nicht alles, was möglich war, unternommen habe, um die freien Stellen zu besetzen. Denn es ist jetzt schon abzusehen, dass die Einstellungsmenge selbst inclusive der Luschen nicht ausreichen wird. Klar, wenn man jahrelang wider besseres Wissen keinen eingestellt hat, nicht mal die Besten eines Jahrgangs! In meinem Jahrzehnt fehlen die Kräfte an den Schulen. Wir haben massenweise Leute in den 50ern und wieder viele in den 30ern. Die 40er-Jahrgänge sind dünn. Ich wurde damals als einer der wenigen eingestellt - über das Erzbistum Freiburg, nicht über den Staat, denn der musste ja sparen.
Und wieder passiert der gleiche Fehler wie in den 80er Jahren: Leute, die nie wirklich Lehrer werden wollten, besetzen auf Dauer Stellen. Darunter werden die Schüler leiden, die Schulen, nicht zuletzt auch das Lehrerimage - aber auch diese Lehrer selbst! Denn an ein paar meiner Kollegen, die in den 70er/80er Jahren unter ähnlichen Bedingungen einstiegen, kann ich schon das Schicksal einiger dieser zukünftigen Lehrer erkennen: unzufriedene, mürrische, kinderhassende Langeweiler.
Und wetten: Nach 2012 ist Schluss mit Einstellung. Vielleicht sogar schon früher: 2010, nach der Wahl. Dann wird wieder zehn Jahre lang keiner mehr eingestellt, nicht mal die Besten eines Jahrgangs.
Ein Teil davon ist ja auch klasse: Die Einstellungsprozedur in Baden-Württemberg wird vorgezogen, sodass nicht mehr Rheinland-Pfalz und Hessen uns die besten Leute abziehen, alleine schon weil ihre Sommerferien früher beginnen und sie damit auch schon ihre Einstellungszusagen ein paar Wochen vor den Entscheidungen unserer Bürokratiemühlen in der Post hatten. Es ist schon verwunderlich, dass es für so eine einfache und für alle wachen Beobachter seit Jahren überfällige Maßnahme eines Machtwortes des Ministerpräsidenten persönlich bedurfte.
Klasse ist eigentlich auch, dass wieder im großen Stil eingestellt wird, endlich. Aber die Art, wie dies geschieht, treibt einem mal wieder die bildungspolitischen Tränen in die Augen. Es ist jetzt schon abzusehen, dass sich die Fehler der letzten 20 Jahre in den nächsten 5 Jahren wiederholen werden:
Jetzt wird jeder genommen, sofern er nur das Examen so gerade eben bestanden und auch in der Gesundheitsprüfung für Beamte nicht versagt hat. Und das nur, damit niemand im jetzt anstehenden Wahlkampf dem Ministerpäsidenten Oettinger vorwerfen kann, er habe zu wenig unternommen. Den Vorwurf der Opposition: „Was haben Sie denn für Luschen eingestellt!“ wird er leicht abtun - leichter jedenfalls als den Vorwurf, dass er nicht alles, was möglich war, unternommen habe, um die freien Stellen zu besetzen. Denn es ist jetzt schon abzusehen, dass die Einstellungsmenge selbst inclusive der Luschen nicht ausreichen wird. Klar, wenn man jahrelang wider besseres Wissen keinen eingestellt hat, nicht mal die Besten eines Jahrgangs! In meinem Jahrzehnt fehlen die Kräfte an den Schulen. Wir haben massenweise Leute in den 50ern und wieder viele in den 30ern. Die 40er-Jahrgänge sind dünn. Ich wurde damals als einer der wenigen eingestellt - über das Erzbistum Freiburg, nicht über den Staat, denn der musste ja sparen.
Und wieder passiert der gleiche Fehler wie in den 80er Jahren: Leute, die nie wirklich Lehrer werden wollten, besetzen auf Dauer Stellen. Darunter werden die Schüler leiden, die Schulen, nicht zuletzt auch das Lehrerimage - aber auch diese Lehrer selbst! Denn an ein paar meiner Kollegen, die in den 70er/80er Jahren unter ähnlichen Bedingungen einstiegen, kann ich schon das Schicksal einiger dieser zukünftigen Lehrer erkennen: unzufriedene, mürrische, kinderhassende Langeweiler.
Und wetten: Nach 2012 ist Schluss mit Einstellung. Vielleicht sogar schon früher: 2010, nach der Wahl. Dann wird wieder zehn Jahre lang keiner mehr eingestellt, nicht mal die Besten eines Jahrgangs.