Jetzt gilt's!

Das hat Frau Staab auf ihre Plakate kleben lassen, um ihre Wähler aufzurufen, am Sonntag noch einmal zur Urne zu kommen. Bisher galt es nämlich eigentlich gar nichts, nur jetzt gilt’s.
Wir Walldorfer können uns freuen: Am Sonntag Abend werden wir einen guten Bürgermeister haben. Alle Kandidaten, bei denen ich arge Bauchschmerzen gehabt hätte, sind aus dem Rennen. Ob Frau Staab oder doch Herr Bubel: Beide sind kompetent und lassen die Hoffnung zu, dass sie das Vertrauen der Bürger verdienen.
Es hat sich nicht allzu viel getan, seit nach Mittwoch letzter Woche die endgültigen Kandidaten feststehen. Beide haben noch zu Bürgerversammlungen eingeladen, Frau Staab hat ihre Walldorf-Tour fortgesetzt und einen weiteren Flyer verteilt.
Gemessen daran, dass sie in ihrer Vorstellungsrede in der Astoria-Halle betont hat, nichts zu versprechen, was sie nicht halten könne, sind ihre Ankündigungen u.a. in diesem aktuellen Flyer doch recht vollmundig. Sie möchte z.B. keine Sprechstunden-Bürgermeisterin sein, sondern immer ansprechbar, außerdem hat sie neulich angekündigt, regelmäßig Bürgerabende im ‚Sickinger Hof‘ (oder wo auch immer) abhalten. Des Weiteren stehe sie so lange als Bürgermeisterin zur Verfügung, wie die Bürger sie haben wollen und wählen.
Für mich muss sie solche Dinge gar nicht versprechen. Ich finde es völlig ausreichend, wenn der Bürgermeister eine Sprechstunde hat. So viel Engagement kann ein Bürger mit einem Anliegen schon aufbringen, dass er sich auf diese Termine einrichtet. Und niemand könnte ihr vorwerfen, wenn sie nach einer oder zwei Legislaturperioden eine andere Tätigkeit anstreben würde. Bin ich da überskeptisch, dass mich solche Versprechen eher befremden als für die Person einnehmen?
Das ist sympathischer an Herrn Bubel: Er verspricht weit weniger und verbreitet dennoch eine Zuversicht, dass er das Amt kompetent ausführen würde.
Dennoch - mein Votum für Frau Staab steht. Und immer noch ist die wesentliche Begründung ihre stärkere Präsenz. Auch wenn Herr Bubel höchstwahrscheinlich entschlossener ist, als er wirkt - auf die Wirkung kommt es durchaus auch an! Frau Staabs professionelle Steuerung ihrer Erscheinung in der Öffentlichkeit mag mitunter des Guten zu viel sein. Aber nach meiner Meinung hat Henrik Bubel diesem Thema schon im Wahlkampf zu wenig Bedeutung beigemessen - das würde er als Bürgermeister wahrscheinlich auch tun.
Außerdem ist es die spannendere der beiden Alternativen: Eine toughe (oder schreibt man jetzt ‚taffe‘?) Frau als Bürgermeistin von Walldorf - es wäre spannend zu beobachten, wie sich diese Gechichte weiterentwickelt.