Fhem

Mein Funkschaltserver hat leider nicht sehr lange gehalten. Er schaltete immer unzuverlässiger und war irgendwann gar nicht mehr erreich- und einstellbar.
Die Kaffeemaschine hing seit einem halben Jahr wieder ganz gewöhnlich an der Zeitschaltuhr, was aber doch ziemlich unflexibel und unkomfortabel ist.
Dann stieß ich auf ein interessantes Projekt:
Fhem ist ein open-source-Projekt von Perl-Programmen zur Hausautomation. Alle möglichen Hardwaresysteme können dabei kombiniert werden und vom Steuerprogramm koordiniert werden. Das Programm selbst ist auch weit plattformübergreifend, läuft natürlich auf PCs und Macs, aber sogar auf der Fritzbox kann man das einbauen (allerdings noch in der Testphase).
Die preiswerteste Hardware, mit der man Funksteckdosen ansteuern kann, ist das sog.
CUL (bestimmt eine Abkürzung, aber ich weiß nicht, wofür).

Der Nachteil am ganzen System: Alles ist so basic, dass es jede Menge Kommandozeilenakrobatik erfordert. Auch dieses kleine USB-Dingelchen kommt als tote Elektronikplatine - sogar die Firmware muss erst aufgespielt werden. Und das Fhem-System wird auch in den Tiefen des Unix-Unterbaus kompiliert und installiert. Die Dokumentation dafür ist auch eher was für Nerds: Sehr genau, aber überaus knapp. Es hat mich mehrere Abende Recherche und Herumprobieren gekostet, bis ich das System am Laufen hatte (hier habe ich für mich selbst mal die Schritte festgehalten, weil ich das bestimmt in ein paar Wochen nicht mehr hinbekäme) - aber jetzt funzt’s:

Über dieses Web-Interface (und viele andere Zugänge sind auch möglich) kann ich nun von überall auf der Welt, auch via iPhone, meine Kaffeemaschine an- und abschalten: Klick bei ‚Stecker01‘ auf ‚on‘ oder ‚off‘.
Aber das System ist damit deutlich unterfordert. Man kann auch komplexe Szenarien bauen, dass sich z.B. beim Einschalten des Fernsehers die Beleuchtung angepasst und die Jalusien heruntergefahren werden. Das finde ich eher Quatsch. Aber was ich äußerst gerne machen würde, ist eine wirklich intelligente Markisensteuerung: Unsere untere Markise verträgt z.B. wesentlich mehr Wind als die obere. Die eingebaute Elektronik kriegt das nicht hin, aber mit Fhem ließe sich hier eine fein ausgeklügelte Steuerungslogik verwirklichen.