Vorgriffsstundenmodell 2

Die Landesregierung hat bezüglich des Vorgriffsstundenmodells wohl ein Stückchen zurückgerudert: Die jungen Kollegen sollen nicht verpflichtet werden, eine Stunde länger zu arbeiten, aber sie können es freiwillig tun.
Freiwillig klingt gut. Aber wer die Schulpolitik kennt, wird dem Braten kaum trauen. Denn die Einsparungen (eigentlich stimmt ja nicht mal das, denn es ist ein Kredit: Das Lebensarbeitszeitkonto wird später wieder ausgeglichen - auf Kosten der dann aktiven Generation) sind fest im Haushalt eingeplant. Es geht das Gerücht, dass diese Planung auch in den zugewiesenen Deputaten umgesetzt wird.
Im Klartext: Eine Schule, die 12 oder 13 Lehrer unter 40 hat, bekäme im nächsten Jahr eine halbe Lehrerstelle weniger zugewiesen. Der Schulleiter hätte dann den Auftrag, die jungen Kollegen zur ‚freiwilligen‘ Inanspruchnahme des Vorgriffsstundenmodells zu bewegen. Wenn er die Leute nicht motivieren kann, eine Stunde mehr zu arbeiten, müsste er selbst schauen, wo er die Stunden herzaubert: Oberstufenkurse größer machen, Kursangebot kürzen, Klasse doch nicht teilen...