Ursachenforschung

Es ist interessant, wie sich die Verlierer der Wahl ihr Abschneiden erklären.
Herrn Scheerers Analyse, dass es am personenorientierten und nicht sachorientierten Wahlkampf gelegen habe,
habe ich ja bereits erörtert. Natürlich ist diese Erklärung leichter zu ertragen, als akzeptieren zu müssen, dass man als Person offenbar doch nicht so wirklich überzeugen konnte.
Ähnlich ist nun auch Herrn Weisbrods Erklärungsversuch zu verstehen: Die Walldorfer hätten auf Teufel komm’ raus einen externen Bewerber haben wollen. Ich bin mir gar nicht sicher, dass das stimmt. Zu laut habe ich am Anfang des Wahlkampfes Leute sagen hören: „Ich wähle auf jeden Fall einen Walldorfer!“ Ich weiß von einigen Leuten, die sich dann umentschieden haben, als sie die Kandidaten näher betrachtet hatten. Daher kann man durchaus die Vermutung haben, dass ein anderer Kandidat aus Walldorf größere Chancen gehabt hätte. Aber natürlich ist die Weisbrodsche Begründung für ihn selbst auch leichter verdaulich, als wenn er zugeben müsste, dass die ganze Kandidatur einfach ein Fehler war, weil die Walldorfer ihm als Person dieses Amt nicht zutrauen.