Blogparade

uff, jetzt mache ich zum ersten Mal bei einer Blogparade mit. Aber wenn’s um Kaffee geht, wenn’s was zu gewinnen gibt, und wenn’s mich von meiner unangenehmen Arbeit ablenkt, dann doch gerne. Winking
Arne vom
Barista-Blog wollte gerne wissen:
Gehört die Zubereitung für dich mit zur Kaffeekultur oder ist sie nur Mittel zum Zweck?
Ganz klar: Mittel zum Zweck des Rituals. Vollautomat, Knöpfchendrücken, fertig? Bäh. Ich habe keine Bontempi-Orgel, sondern einen Steinway-Flügel als Kaffeemaschine. Der will umschmeichelt, gestreichelt, mit kundiger Hand zu höchster Leistung gelockt werden.
Aber Einschränkung: Seit ich die Vivaldi habe, genieße ich sehr, dass das Ritual schneller von der Hand geht. Mit der Silvia dauerte ein Cappu fünf oder sechs Minuten (Temperatursurfen, Espresso ziehen, hochheizen, ungeduldig warten, Dampf ablassen, schäumen), mit der Vivaldi nur noch eine.
Welche Wirkung hat Kaffee auf dich?
In jedem Fall: eine angenehme.
Manchmal ist es einfach nur der Geschmack. Dann gönne ich mir auch die dritte Tasse vollmundigen Cappuccino am Nachmittag.
Der Mittagsespresso hat aber tatsächlich die wohl auch medizinisch beschriebene Wirkung: Beruhigend und einschläfernd - ideal für den Nachmittagsschlummer. Dann nach zwanzig Minuten belebend - weiter geht’s.
Kaffeekultur oder Subkultur, sind Kaffeekapseln, Kaffeepads und Instantkaffes auch Teil der Kultur?
Kaffeekapseln: zum Anfixen. Wer damit zufrieden ist, meinetwegen. Vermutlich werden viele auf Dauer nicht zufrieden sein, aber Gefallen gefunden haben und auf einen Siebträger umsteigen.
Kaffeepads: dito.
Instantkaffee: Dazu ist mir jeder Tastenanschlag zuviel.

Welche Veränderungen würdest du dir für die Kaffeekultur im deutschsprachigen Raum in den nächsten Jahren wünschen?
Ganz klar: Die Gastronomie hat noch viel Verbesserungspotenzial! Es war ein Riesenschritt vom Filterkaffee in meiner Jugend („Draußen nur Kännchen!“ ) bis zum allgegenwärtigen Schümli inzwischen. Aber was einem außerhäusig für teuer Geld angeboten wird, halte ich, nachdem ich etwas davon verstehe, inzwischen nur noch für unverschämt. Hier im südlichen Rhein-Neckar-Kreis habe ich fast alle Cafés durchgetestet: kein EINZIGER guter Kaffee wurde mir serviert. Heidelberg selbst ist doch ein angenehmer und gastlicher Ort, aber dort kenne ich auch nur eine einzige gute Adresse.
Es gab mal eine Werbung, ich glaube von WMF: „Verraten Sie niemandem, wo es den besten Cappuccino der Stadt gibt. Sonst könnte es eng werden in Ihrer Küche.“ Damals musste ich lachen. Jetzt ist das Realität geworden - allerdings nicht mit einem WMV-Vollautomaten. Winking

Was ist für dich ein absolutes Kaffee No-Go?
Flavoured Coffee american Style - dann doch lieber einen Amarenabecher.